Die Werbung
Die Attacke im kurzfristigen Aktionsgeschäft wird von Lidl wirkungsvoll inszeniert. So versetzte jüngst eine ganzseitige Anzeige in der „Bild“-Zeitung die Lebensmittelhändler in Wallung. Nebst Schnäppchenofferten für Schwip-Schwap-Brause und Barilla-Nudeln präsentierte Lidl dort die Ergebnisse eines Preisvergleichs: Lidl und Kaufland liegen in Führung, Aldi folgt erst auf Platz drei.
Zudem plakatiert Lidl derzeit die Innenstädte mit der „Du hast die Wahl“-Kampagne zu. Eigenmarken und klassische Produkte werden direkt nebeneinandergestellt und verglichen – im Fokus steht wiederum der Preis. Auch Aldi scheint nun zu reagieren: In neuen TV-Spots wirbt Aldi etwa für Fischfilet und Zahncreme bereits demonstrativ mit dem „Aldi-Preis“.
Die Läden
Zeichnete die Billigheimer jahrelang vor allem Palettentristesse und bunte Preisbeschilderung aus, rüsteten sie optisch seit 2012 massiv auf. Mehr und mehr Supermarktflair hielt Einzug in den Läden. Fast schienen sich Lidl und vor allem Aldi Süd einen Schönheitswettbewerb um die hübschesten Märkte im Land zu liefern. Den Anfang machte Lidl. Dann, vor rund eineinhalb Jahren folgte Aldi Süd mit einer Runderneuerung der Filialen. Worauf Lidl wieder nachzog.
Unter der Ägide von Lidl-Lenker Sven Seidel wurden Neubauten mit lichten Glasfronten, hellen Böden und hohen Decken aufgemotzt. Inzwischen stellt Konzernchef Gehrig wieder mehr Kostenbewusstsein und Effizienz in den Vordergrund. Es sei „nicht unser Stil, so aufzutreten“, sagte Gehrig der WirtschaftsWoche. „Wir wollen unseren Kunden beste Qualität zu günstigen Preisen verkaufen und dabei spielt die Fassadenhöhe keine entscheidende Rolle“, so Gehrig.
Und Aldi? Macht weiter mit dem Verschönerungsprogramm. Aldi Süd hat gerade erst bekannt gegeben, dass bereits mehr als ein Viertel der 1870 deutschen Märkte nach dem Konzept „Filiale der Zukunft“ umgebaut wurden. Ende 2019 soll das Projekt abgeschlossen sein. Zudem startet jetzt auch der Norden durch und hat gerade mit dem größten Umbauprogramm der Firmengeschichte begonnen. Woche für Woche sollen bis zu 30 Filialen umgerüstet werden. „Aldi Nord Instore Konzept“ – oder kurz: Aniko – heißt der mehr als fünf Milliarden Euro teure Modernisierungsschub.