Keine Option auf sinkende Frachtpreise: China verhindert Logistikallianz im Containergeschäft

Sie wollten gemeinsam durch die Krise steuern, doch diesen Plan müssen große Containerschiff-Reedereien begraben: Zwar winkten die Wettbewerbsbehörden in den USA und der EU den Deal durch, doch andere Akteure blockieren.

Gemeinsame Kapazitäten nutzen? Nein, sagen die Chinesen und verweigern den großen Reedereien wie Maersk, hier mit Containerschiff Mary Maersk im Hafen von Qingdao, eine Allianz.

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Kopenhagen China hat den drei weltgrößten Containerschiff-Reedereien überraschend die Bildung einer Allianz untersagt. Der dänische Weltmarktführer Maersk erklärte am Dienstag, das chinesische Handelsministerium habe seine Zustimmung zu der geplanten Kooperation verweigert. Maersk wollte mit der in der Schweiz ansässigen MSC Mediterranean Shipping Company und CMA CGM aus Frankreich Ladekapazitäten gemeinsam nutzen, um erfolgreich durch die Branchenkrise mit sinkenden Frachtpreisen und hohen Überkapazitäten zu kommen. Dies bekam auch die Reederei des Mischkonzerns Oetker zu spüren.

Die geschäftliche Bedeutung des "P3" getauften Bündnisses signalisierte der Aktienkurs: Maersk-Titel fielen an der Kopenhagener Börse um mehr als fünf Prozent. "Das ist sehr negativ für Maersk. Sie können nun nicht mehr die geplanten Ersparnisse von rund eine Milliarde Dollar erzielen", erklärte Analyst Jacob Pedersen von der Sydbank. Zusammen kontrollieren die Reedereien mit rund 250 Schiffen knapp 40 Prozent des weltweiten Containergeschäfts. Im März hatten die USA der Allianz grünes Licht gegeben, und auch die EU-Kommission sah keine Probleme.