Klage zurückgezogen Rhön-Klinikum darf Aktien zurückkaufen

Die fränkische Krankenhauskette Rhön-Klinikum darf Aktien zurückkaufen. Durch die Nachricht kletterten die Rhön-Aktien am Dienstag um 2,5 Prozent und waren damit größter Gewinner im Nebenwerteindex MDax.

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Rhön-Klinikum hat Anfang des Jahres einen Großteil seiner Krankenhäuser verkauft. Quelle: dpa - picture-alliance

Frankfurt Der Krankenhauskonzern Rhön-Klinikum darf Aktien im Wert von rund 1,7 Milliarden Euro zurückkaufen und diese anschließend einziehen. Ein Aktionär, der gegen einen entsprechenden Beschluss der Rhön-Hauptversammlung vorgegangen war, habe seine Klage zurückgezogen, teilte die fränkische Krankenhauskette mit. An der Börse kam die Nachricht gut an: Rhön-Aktien legten am Dienstag 2,5 Prozent zu und waren damit größter Gewinner im Nebenwerteindex MDax.

Die Riebeck-Brauerei von 1862, hinter der sich der streitbare Aktionär Karl-Walter Freitag verbirgt, zog die Klage im Rahmen eines Vergleichs mit Rhön-Klinikum zurück. Diesem muss nun noch das Oberlandesgericht Nürnberg zustimmen. Anschließend kann der Hauptversammlungsbeschluss ins Handelsregister eingetragen werden. Rhön-Klinikum hat Anfang des Jahres einen Großteil seiner Krankenhäuser für rund drei Milliarden Euro an den Gesundheitskonzern Fresenius verkauft. Durch den Aktienrückkauf will das Unternehmen Teile des Verkaufserlöses an seine Eigentümer weitergeben. Das Grundkapital des Konzerns wird sich dadurch in etwa halbieren.

In der Branche warten viele gespannt darauf, wie sich die Großaktionäre von Rhön nun verhalten. Sollten sie alle Papiere behalten, würde sich ihr Anteil an Rhön in etwa verdoppeln. Der Krankenhauszulieferer B. Braun, der rund 18 Prozent an Rhön hält, würde sogar auf mehr als 30 Prozent kommen und müsste vermutlich ein Übernahmeangebot vorlegen. Weitere Großaktionäre sind Firmengründer Eugen Münch mit 12,5 Prozent und der Konkurrent Asklepios mit mehr als fünf Prozent.

Karl-Walter Freitag hatte das Rhön-Management auf der Hauptversammlung im Juni scharf angegriffen und auch die Berufung von Ludwig Georg Braun in den Aufsichtsrat kritisiert. Der Aufsichtsratschef des Zulieferers B. Braun wolle nur seine Plasmabeutel in den Rhön-Krankenhäusern verkaufen und habe kein Interesse an der Weiterentwicklung des Unternehmens, sagte Walter damals. Auch eine Klage gegen die Berufung Brauns zog er nun aber zurück, wie Rhön mitteilte. Asklepios und B. Braun hatten sich 2012 bei Rhön eingekauft und damit im ersten Anlauf einen Verkauf des Konzerns an Fresenius verhindert.

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