Klaus-Michael Kühne: Das Reich des Logistik-Milliardärs

Klaus-Michael Kühne

Mit einem geschätzten Vermögen von 9,4 Milliarden Euro ist der Wahlschweizer angeblich der neuntreichste Deutsche. Der Enkel des Bremer Speditions-Mitbegründers August Kühne wurde 1937 in Hamburg geboren, als einziges Kind des Speditionskaufmanns Alfred Kühne.

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Kühnes Ausbildung

Nach einer Ausbildung zum Bank- und Außenhandelskaufmann stieg Kühne 1958 ins elterliche Unternehmen Kühne+Nagel ein, wurde dort 1966 Vorstandsvorsitzender und verlegte 1969 zusammen mit seinem Vater den Firmensitz in die Schweiz. In Schindellegi am Zürichsee, wo inzwischen auch Kühne+Nagel sein Hauptquartier unterhält, wohnt der kinderlose Kühne gemeinsam mit Ehefrau Christine.

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Kühne+Nagel International AG

Die weltgrößte Seefracht-Spedition ist gleichzeitig Europas Nummer zwei in Sachen Luftfracht. Das börsennotierte Unternehmen mit rund 16 Milliarden Euro Umsatz wurde 1890 in Bremen gegründet, 1969 verlegte die Familie den Hauptsitz in die Schweiz. Klaus-Michael Kühne hält über die Kühne-Holding 53 Prozent der Firmenanteile, weitere 4,5 Prozent der Stimmrechte werden durch seine Stiftung kontrolliert.

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Real Estate AG

Über diese Firma besitzt Kühne Immobilien in Australien und Kanada. Im Mai 2014 kamen die Liegenschaften der Hochgebirgsklinik Davos hinzu, einer Fachklinik für Allergiekrankheiten, deren Betrieb und Forschung zum Teil durch die Kühne-Stiftung sichergestellt ist. Für den medizinischen Bereich engagiert sich insbesondere Kühnes Ehefrau Christine. In ihrer Familie gab es in der Vergangenheit Fälle von Neurodermitis, was sie auf dieses Krankheitsgebiet aufmerksam machte.

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Hapag-Lloyd

Bei der Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd stieg Kühne 2009 ein, um zu verhindern, dass sie in die Hände des asiatischen Wettbewerbers NOL fielen. Seither wurden mehrere Kapitalerhöhungen fällig. Spätestens seit dem Börsengang im November 2015 steht fest: Gut die Hälfte des Einsatzes, den Kühne auf rund eine Milliarde Euro beziffert, hat er bisher verloren.

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VTG

Bei dem Waggonvermieter VTG stieg die zu 100 Prozent von Klaus-Michael Kühne kontrollierte Kühne-Holding im Mai dieses Jahres ein. Für etwa 160 Millionen Euro erwarb sie 20,2 Prozent der Anteile. Zwischen VTG, Hapag-Lloyd sowie Kühne+Nagel gab es schon in der Vergangenheit enge Verbindungen. Das Engagement sieht Kühne aber nicht strategisch, sondern als stabile Finanzbeteiligung.

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Hamburger SV

Den darbenden Erstligisten Hamburger SV unterstützt Kühne (Foto mit seiner Ehefrau Christine) bereits seit mehreren Jahren, indem er immer wieder Geld für Spielereinkäufe spendiert – und das in zweistelliger Millionenhöhe. Auch den Rückkauf des Stadionnamens („Volksparkstadion“) finanzierte er. Zuletzt aber hagelte es Kritik, weil Kühne angeblich massiven Einfluss auf den Trainerwechsel von Bruno Labbadia zu Markus Gisdol nahm.

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Kühne-Stiftungen

Mit der 1975 in der Schweiz gegründeten Kühne-Stiftung und der in Hamburg ansässigen Klaus-Michael-Kühne-Stiftung fördert der kinderlose Spediteur drei Gebiete: Zwei Drittel der Gelder fließen in die Logistikforschung rund um das Hamburger Flaggschiff „Kühne Logistics University“ und in logistische Katastrophenhilfe. Ein Fünftel geben die Stiftungen für Medizinförderung aus, den Rest erhalten Kultureinrichtungen wie die Festspiele Baden-Baden, die Hamburgische Staatsoper oder die Mailänder Scala.

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