Küchenhersteller in Insolvenz Produktionsstopp bei Alno

Der in der Krise steckende Küchenhersteller Alno hat die Produktion vorerst gestoppt. Zuvor scheiterten wichtige Finanzierungsgespräche mit Kunden und Lieferanten. Die Insolvenzverwaltung gerät unter Zeitdruck.

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Der Küchenhersteller wollte sich zuvor selbst sanieren. Quelle: dpa

Frankfurt Die Lage beim insolventen Küchenhersteller Alno verdüstert sich zunehmend. Die Produktion sei gestoppt worden, nachdem Gespräche mit den wichtigsten Kunden und Lieferanten über eine Finanzierung des Geschäftsbetriebs gescheitert seien, teilte Insolvenzverwalter Martin Hörmann am Freitag mit. „Ich bedauere diese Entwicklung sehr, da die Sanierung und ein möglicher Neubeginn unter diesen Rahmenbedingungen deutlich erschwert werden.“

Hörmann will sich nun auf die Suche nach Käufern für Deutschlands zweitgrößten Küchenhersteller konzentrieren. Der bereits Mitte August gestartete Bieterprozess solle forciert werden. Die Zeit drängt: Derzeit zahlt die Arbeitsagentur die Löhne der rund 2000 Alno-Mitarbeiter, doch in wenigen Wochen läuft das Insolvenzgeld aus. Es gebe unverbindliche Angebote, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters, ohne sich zu Details wie die Zahl oder Qualität der Offerten zu äußern.

Bei den Kunden habe Alno viel Vertrauen verspielt, Küchen seien unvollständig ausgeliefert worden. Es werde nach individuellen Lösungen zur Behebung der Fehlteileproblematik gesucht, erklärte der Insolvenzverwalter.

Alno hatte mit seinen Töchtern Gustav Wellmann und pino Küchen im Juli Insolvenz angemeldet. Seit dem Börsengang 1995 hat Alno in den meisten Jahren rote Zahlen geschrieben. 2016 vervielfachte sich der Verlust auf 67 Millionen Euro, nach einem Fehlbetrag von vier Millionen im Vorjahr.

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