Ladenschluss Rewe kämpft für lange Öffnungszeiten

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Aktuelle Regeln beibehalten

Dass sie mit dieser Meinung nicht alleine sind, bestätigt auch eine aktuelle Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung. Laut ihrer Umfrage unter über Tausend Nordrhein-Westfalen sprechen sich 71 Prozent der Bevölkerung im Bundesland für die aktuell geltenden Öffnungszeiten ohne gesetzlichen Ladenschluss zwischen Montag und Samstag aus. Fast zwei Drittel der Befragten gingen auch nach 20 Uhr einkaufen, so die Forscher.

Eine weitere Studie des Instituts YouGov im Auftrag des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ergab ebenfalls, dass 60 Prozent der Befragten für die bisherige Regelung. Allerdings gaben dort auch 70 Prozent der Verbraucher an, noch nie nach 22 Uhr eingekauft zu haben.

Erste Trends der Abstimmung

Derweil bekommen auch die NRW-Grünen, die die Bevölkerung online über ihre Öffnungszeiten-Präferenzen zum Abstimmen aufgerufen hat, erste Rückmeldungen. Bislang haben sich auf der Internetseite knapp 8000 Menschen beteiligt. Zu den Ergebnissen will sich die Partei zwar erst einige Wochen nach Ende der Umfrage am 4. März äußern, ein erster Trend lässt sich jedoch aus den rege frequentierten Diskussionsforen auf der Parteihomepage ableiten. Dort reicht der Tenor der fast 700 Beiträge von Forderungen nach totaler Freigabe bis zu deutlichen Einschränkungen. Die meiste Zustimmung finden dabei jedoch die Kommentatoren, die sich für die Beibehaltung der aktuellen Regeln einsetzen.

Ob sich auch Wirtschaftsminister Voigtsberger auf die Seite der Freunde des langen Einkaufens schlagen wird, wird sich noch zeigen. Zunächst scheint er erst einmal überzeugt: „Für mich ist es wichtig, dass es so ein Angebot gibt“, sagt er. Doch so richtig will er sich noch nicht festlegen. Man müsse Diskussionen und die Auswertung der Anhörung von Interessensparteien vor dem Ausschuss für Wirtschaft, Mittelstand und Energie am 18. Januar. Dafür oder dagegen, da will er sich jetzt noch nicht festlegen.

Rewe-Vorstandschef Alain Caparros (links) und NRW-Wirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger (SPD) Quelle: dpa

Seine Situation wird sich ohnehin nicht ändern. Ein spätabendlicher Besuch im Supermarkt wird für ihn weiterhin Seltenheitswert haben. Und so mag er auch den Einkaufswagen nicht schieben, den ihm ein Kamerateam für Aufnahmen anbietet. Er gehe um diese Uhrzeit nicht einkaufen, winkt Voigtsberger ab.

Zum Thema: Die Abstimmung der Grünen läuft noch. Jeder kann teilnehmen, bundesweit und bis zum 4. März.

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