Leben beim Discounter Warum Aldi jetzt Wohnungen baut

So soll der Aldi-Nord-Wohnkomplex in Berlin-Lichtenberg aussehen - inklusive Discounter natürlich. Quelle: Aldi Nord

Zimmer in Berlin gesucht? Am besten extrem einkaufsnah gelegen? Kein Problem: Der Wohn-Aldi kommt! Der Lebensmitteldiscounter steigt in den Wohnungsbau ein – wenn auch nicht ganz freiwillig.

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Ein heller, sechsstöckiger Neubau ziert die Projektskizze, davor ein Parkplatz und ein Discountmarkt. Auf den ersten Blick wirkt der Entwurf für einen Wohnkomplex, der in Berlin-Lichtenberg entstehen soll, reichlich unspektakulär. Nur das blaue Aldi-A auf der Skizze ist ungewohnt, dürfte auf Bautafeln in Berlin in Zukunft aber im öfter zu lesen sein: Aldi Nord steigt in den Wohnungsbau ein – allerdings nicht ganz freiwillig.

Unten Einkaufen, oben Wohnen. So lässt sich Strategie umschreiben, die der Essener Handelskonzern am Mittwochmittag in Berlin vorstellte. Geplant ist demnach, an mindestens 30 Standorten in der Hauptstadt sogenannte gemischt genutzte Immobilien zu errichten. Oder kurz: Wohn-Aldis.

Insgesamt sollen nach Unternehmensangaben mehr als 2000 Wohnungen in Kombination mit Aldi-Märkten entstehen. Zwei Projekte sind bereits in Umsetzung. So werden in Berlin Neukölln und in Lichtenberg im ersten Schritt 200 Wohnungen entstehen. Weitere 15 Standorte befänden sich in konkreter Planung.

Die Vision des Aldi-Nord-Wohnkomplexes in Berlin-Lichtenberg. Quelle: Aldi Nord

Ob Aldi am Ende auch als Vermieter auftritt, ist noch nicht entschieden. „Denkbar ist sowohl eine Eigenverwaltung oder die Beauftragung von Wohnungsverwaltungsfirmen“, sagte eine Unternehmenssprecherin der WirtschaftsWoche. Hintergrund ist laut Aldi Nord die hohe Nachfrage an Mietimmobilien in der Hauptstadt, die durch den Bevölkerungszuwachs in den kommenden Jahren noch steigen werde.

Trick mit den Wohnimmobilien

Mehr Einwohner bedeutet auch mehr potenzielle Kunden. Um die zu erreichen, muss Aldi zusätzliche Läden bauen. Zugleich will der Konzern seine bestehenden Märkte auf ein neues Filialkonzept namens Aniko umrüsten. Das erfordert mehr Platz. Auch dafür müssen teilweise neue Standorte gefunden werden.

Doch warum setzt der Händler dabei nicht einfach wie bisher auf die typischen flachen Märkte, sondern integriert die Läden in Wohnhäuser?

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