Berlin Einer der wenigen Konkurrenten der Deutschen Bahn im Fernverkehr ist insolvent. Der erst vor wenigen Monaten auf der Strecke zwischen Berlin und Stuttgart gestartete private Betreiber Locomore hat am Donnerstag einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht Charlottenburg in Berlin eingereicht. Das geht aus den amtlichen Bekanntmachungen des Gerichts hervor.
Als Verwalter ist der Berliner Rechtsanwalt Rolf Rattunde bestellt. Weder Rattunde noch Locomore-Initiator Derek Ladewig waren zunächst für eine Stellungnahme zu erreichen. Ob der Betrieb vorerst aufrechterhalten wird, ist somit fraglich. Bei ähnlichen Verfahren versucht der Insolvenzverwalter immer, den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Locomore hat sich vor allem über Crowdfunding finanziert. Geldgeber konnten Anteile zeichnen und Tickets im Voraus buchen. Bereits im Frühjahr gab es betriebliche Probleme. Verbindungen mussten gestrichen werden, weil Fahrzeuge ausfielen. Noch Anfang April meldete das Unternehmen dann die Rückkehr zum regulären Betrieb und kündigte sogar an: „Wir beginnen jetzt mit den ersten konkreten Planungen für die weitere Expansion, ab Frühjahr 2018 wollen wir mit einem zweiten Zug Berlin mit Dortmund, Düsseldorf und Köln verbinden.“ Daras dürfte nun wohl nicht mehr werden.
