Märklin Modelleisenbahnen verkaufen sich schlechter als erwartet

Enttäuschendes Geschäftsjahr für Märklin: Das angepeilte Umsatzwachstum wird der Modelleisenbahn-Hersteller nicht erreichen, sagte Unternehmens-Chef Florian Sieber der WirtschaftsWoche. Eine Exklusivmeldung.

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Trotz des enttäuschenden Geschäftsjahres gibt sich Märklin-Chef Florian Sieber optimistisch. Quelle: dpa

Die Modelleisenbahnikone Märklin kommt fast drei Jahre nach der Übernahme durch die Spielwarengruppe Simba Dickie nicht zurück auf die Wachstumsschiene. „Das für das Geschäftsjahr 2015/16 angepeilte Umsatzwachstum von fünf bis zehn Prozent werden wir wohl nicht erreichen“, sagte Märklin-Chef Florian Sieber der WirtschaftsWoche. Stattdessen rechnet er bis zum Ende des Geschäftsjahrs am 30. April nur mit rund 96 Millionen Euro Umsatz. Das sind zwei Millionen Euro weniger als 2014/15.

Zu den Gründen gehört die schwache Entwicklung bei der Produktlinie MyWorld für Kinder. Sie trägt bisher nur im niedrigen einstelligen Prozentbereich zum Gesamtumsatz bei. Gleichzeitig habe Märklin den Sammlern unter den Kunden zu viel geboten: „Wir haben den Fehler gemacht, zu denken, je mehr Neuheiten, desto mehr Umsatz“, räumt Sieber ein. Doch die Kunden hätten ihre Ausgaben nicht erhöht, sondern sie auf eine größere Produktpalette verteilt.

Gewachsen ist Märklin zuletzt nur im Ausland, etwa in Polen und Tschechien. Große Impulse erwartet Sieber von Nordamerika. Dort stieg der Umsatz um 50 Prozent und liegt nun bei knapp 3,5 Millionen Euro.

Trotz des enttäuschenden Geschäftsjahres bleibt der Chef optimistisch und hält an der Arbeitsplatzgarantie am Firmensitz im schwäbischen Göppingen (470 Mitarbeiter) sowie in Györ bei Budapest (650 Mitarbeiter) bis 2019 fest: „Geht alles so auf wie geplant, brauchen wir auch nach 2019 alle unsere Mitarbeiter – sowohl in Göppingen als auch in Ungarn.“ Auch der Bau des 11,3 Millionen Euro teuren Märklin-Museums soll wie geplant beginnen. Er wird rund zur Hälfte mit Firmengeldern finanziert.

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