Mega-Deal in Reederei-Branche EU gibt Hapag-Lloyd grünes Licht für Fusion

Hapag-Lloyd und CSAV wollen ihre Fusion bis zum Jahresende unter Dach und Fach bringen. Nun sind sie dem Deal einen großen Schritt näher gekommen. Die EU genehmigt den Zusammenschluss – unter bestimmten Bedingungen.

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Der „Colombo-Express“ der Hapag Lloyd: Nach der Fusion könnte sich der Logistikkonzern wiederum zu neuen Ufern aufmachen: Mit einem Börsengang. Quelle: dapd

Brüssel/Hamburg Deutschlands größte Reederei Hapag-Lloyd kommt der geplanten Fusion mit ihrem chilenischen Konkurrenten CSAV offenbar einen weiteren Schritt näher. Die EU-Kommission werde den Zusammenschluss zur weltweit viertgrößten Containerlinie unter bestimmten Bedingungen genehmigen, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. Voraussetzung sei, dass die beiden Unternehmen einige überlappende Strecken ihrer jeweiligen Allianzen abgäben. Hapag-Lloyd wollte sich nicht dazu äußern. „Wir kommentieren das nicht, da keine finale Entscheidung vorliegt“, sagte ein Sprecher. Die EU-Kommission soll bis zum kommenden Donnerstag über die Fusionspläne entscheiden.

Die Kartellwächter in den USA hatten ihre Zustimmung zu der geplanten Fusion bereits Anfang August gegeben. Insgesamt müssen etwa 15 Kartellbehörden rund um den Globus den geplanten Deal absegnen. Zu den wichtigsten, die noch ausstehen, zählen die in China, Brasilien und Chile. Eine Allianz der drei weltgrößten Containerlinien Maersk, MSC und CMA CGM war im Juni am Einspruch Chinas gescheitert. Hapag-Lloyd und CSAV wollen ihre Fusion bis zum Jahresende unter Dach und Fach bringen. Hapag-Lloyd gehört der G6-Allianz mit mehreren Reedereien aus Asien an. CSAV ist in keinem Bündnis.

Durch den Zusammenschluss von Hapag-Lloyd mit der Compania Sud Americana de Vapores (CSAV) entsteht die viertgrößte Linienreederei der Welt mit rund 200 Schiffen und einem Jahresumsatz von rund neun Milliarden Euro. Das Containergeschäft von CSAV soll vollständig in Hapag-Lloyd aufgehen. Die Chilenen würden dafür zunächst mit 30 Prozent an Hapag-Lloyd beteiligt. Nach dem Vollzug der Transaktion ist eine Kapitalerhöhung geplant, die wesentlich von CSAV gezeichnet wird. Dadurch soll der Anteil von CSAV an Hapag-Lloyd auf 34 Prozent steigen. Die Chilenen wären damit die größten Anteilseigner, denn die Anteile der Stadt Hamburg und des Unternehmens Klaus-Michael Kühne sinken bei der Fusion. Das Bündnis soll Kern einer größeren Gruppe werden, die Kühne schon seit längerem vorschwebt.

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