Megabus aus dem Rennen Flixbus räumt den Fernbus-Markt ab

Flixbus hat nicht nur den Konkurrenten MeinFernbus geschluckt und ist damit zum Marktführer in Deutschland aufgestiegen. Jetzt versucht Flixbus mit einer weiteren Übernahme seine Position auch europaweit auszubauen.

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Das deutsche Start-up baut seine Position europaweit aus. Quelle: AFP

Düsseldorf Megabus, der aggressive schottische Fernbusanbieter, hat in Kontinentaleuropa aufgegeben. Der deutsche Marktführer Flixbus übernimmt von Megabus das Geschäft auf dem Festland. Die Integration soll zum 1. Juli in das Netz von Flixbus erfolgen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.

Megabus gehört zur börsennotierten Stagecoach-Gruppe, einem führenden Verkehrsunternehmen mit Schwerpunkt Großbritannien und Nordamerika. Stagecoach betreibt sowohl Bus- wie auch Eisenbahnlinien. Die Tochter Go Ahead hat gerade erst die Ausschreibung für einen Teil des S-Bahnnetzes um Stuttgart gewonnen.

Megabus betreibt Verbindungen in mehreren europäischen Ländern, darunter Deutschland, Italien und Frankreich. Das Unternehmen war erst vor gut einem Jahr in den deutschen Markt eingestiegen und machte vor allem durch Kampfpreise von einem Euro pro Fahrt von sich reden.

Das schottische Unternehmen wird weiter als Subunternehmer für Flixbus die europäischen Linien fahren, wie Megabus mitteilte. Flixbus dagegen war am Mittwoch nicht einmal in der Lage, das zu bestätigen. Die Informationspolitik des Marktführers beschränkte sich wie immer auf das Notwendigste.

Auch das Ausscheiden der beiden MeinFernbus-Gründer Torben Greve und Panya Putsathit aus der aktiven Geschäftsführung war dem Unternehmen bis heute keine Zeile wert. Darin zeigt sich auch, dass die so genannte Fusion der beiden Start-ups Anfang 2015 eine klare Übernahme von MeinFernbus durch Flixbus war. Das neu entstandene Unternehmen hat etwa 70 Prozent Marktanteil in Deutschland und liegt damit weit vor der Konkurrenz Postbus und den beiden Bahn-Gesellschaften IC-Bus und Berlinlinienbus.

Hinter Flixbus steht eine Gruppe von Finanzinvestoren, darunter der US-amerikanische Geldgeber General Atlantic. Nach Deutschland sind seit etwa zwei Jahren die europäischen Länder Ziel der Expansion, zumal in Frankreich gerade der Fernbusmarkt liberalisiert worden ist.

Flixbus betreibt keine eigenen Busse, sondern ist eine Buchungs- und Marketingplattform. Die Linien werden von meist mittelständischen Busunternehmen im Auftrag gefahren – und jetzt auch von dem schottischen Konzern Megabus.

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