Mehr Umweltschutz Britische Supermarktkette schwört Plastikverpackungen ab

Die britische Supermarktkette Iceland will sämtliche Plastikverpackungen der Eigenmarke verbannen und setzt künftig auf recycelbares Material. In Großbritannien hat das Thema derzeit auch eine politische Dimension.

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Die britische Regierung gab bekannt, bis 2042 den Verbrauch von Plastik drastisch senken zu wollen. Quelle: dpa

London Die britische Supermarktkette Iceland will bis 2023 alle Plastikverpackungen von Produkten ihrer Eigenmarke durch recycelbare Materialien wie Papier und Zellstoff ersetzen. Das kündigte das Unternehmen am Dienstag an. „Es gibt keine Entschuldigung mehr für übermäßige Verpackungen, die unnötigen Müll produzieren und unserer Umwelt schaden“, sagte Iceland-Chef Richard Walker einer Mitteilung zufolge.

Das Unternehmen hatte sich bei dem Vorhaben von der Umweltschutzorganisation Greenpeace beraten lassen. Greenpeace forderte andere Supermarktketten auf, dem Beispiel von Iceland zu folgen. „Jetzt ist es an anderen Einzelhändlern, die Herausforderung anzunehmen. Die Flut der Plastikverschmutzung wird nur zurückgehen, wenn sie den Hahn abdrehen“, sagte der Greenpeace-Chef in Großbritannien, John Sauven, einer Mitteilung zufolge. Obwohl das Ausmaß des notwendigen systemischen Wandels bekannt sei, seien die Antworten der Händler bislang nur zurückhaltend und bruchstückhaft erfolgt.

Erst vergangene Woche hatte die britische Premierministerin Theresa May angekündigt, den Verbrauch von Plastik im Land bis 2042 drastisch zu senken - unter anderem durch die Erhebung von Abgaben auf nicht recycelbare Verpackungen. Auch EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger will die Einführung einer europaweiten Plastiksteuer prüfen. Iceland gehört zu den kleineren Supermarktketten in Großbritannien, ist aber eigenen Angaben zufolge Marktführer bei gefrorenen Lebensmitteln.

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