Metro Handelskonzern feilt an der Aufspaltung

Der Handelskonzern Metro treibt die Aufspaltung voran, obwohl sich noch einige Aktionäre vor Gericht dagegen wehren. Nun steht der Vorstand des künftigen Lebensmittelriesen fest. An der Spitze: Olaf Koch.

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Die Aufspaltung des Metro-Konzerns stößt aber auf Widerstand bei einzelnen Aktionären. Quelle: AFP

Düsseldorf Der Handelskonzern Metro treibt seine Aufspaltung weiter voran. Der Vorstand des künftigen Lebensmittelriesen sei bestellt worden, an seiner Spitze steht weiter Metro-Chef Olaf Koch, teilte der Konzern am Freitag auf seiner Internetseite mit. Zugleich wehrt sich Metro gegen Aktionäre, die gerichtlich gegen die Aufspaltung vorgehen. Dazu rief der Konzern das Oberlandesgericht Düsseldorf an. Bis Ende Juni soll es dort eine Entscheidung geben, machte ein Gerichtssprecher klar.

Metro-Chef Koch soll den neuen Lebensmittel-Händler bis zum 1. März 2022 führen, wie Metro mitteilte. Koch, der seit 2012 an der Metro-Spitze steht, hatte die Pläne für die Aufspaltung vorgelegt. Danach sollen bis zur Jahresmitte der Lebensmittelhändler um die Großmärkte und die Supermarktkette Real entstehen, zweiter Teil wird ein Elektronikhändler um Media-Saturn. Kochs Teil firmiert dabei weiter unter dem Namen Metro, die Holding für den Elektronik-Part heißt Ceconomy.

Die übrigen Vorstände der neuen Metro, unter anderem Finanzchef Christian Baier, seien für die Dauer von jeweils gut drei Jahren bis zum 30. September 2020 berufen worden. „Wir freuen uns sehr, dass die künftige Metro AG von diesem starken Vorstandsteam geführt wird“, erklärte Aufsichtsratschef Jürgen Steinemann. „Wir haben uns gezielt für eine längere Vertragslaufzeit bei Olaf Koch als üblich entschieden.“ Damit wolle der Aufsichtsrat ein Zeichen setzen, dass die Aufspaltung „mit der notwendigen Kontinuität“ geschehen solle.

Die Aufspaltung stößt aber auf Widerstand bei einzelnen Aktionären. Unter anderem Media-Saturn-Anteilseigner Erich Kellerhals hatte vor Gericht eine Anfechtungsklage eingereicht. Die Aufspaltung soll indes im Sommer über die Bühne gehen. Mitte des Jahres sollen die Aktien der beiden Teile notiert werden, hatte Metro erklärt. Metro leitete dazu beim Oberlandesgericht Düsseldorf ein sogenanntes Freigabeverfahren ein. Dies soll dazu dienen, die Aufspaltung trotz mehrerer Klagen plangemäß umsetzen zu können.

Setzt sich Koch mit seinen Plänen durch, sollen beide Teile Mitte des Jahres im MDax notiert sein. Media-Saturn fuhr zuletzt einen Jahresumsatz von rund 21,9 Milliarden Euro ein - gut ein Drittel des Konzernumsatzes der Metro. Die Cash&Carry-Märkte, das Flaggschiff des neuen Lebensmittelhändlers, erzielten zuletzt mit rund 29 Milliarden Euro gut die Hälfte der Erlöse des Metro-Konzerns. Real kam zuletzt auf 7,5 Milliarden Euro Umsatz.

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