Die drei fanden einen Produzenten, der auch für andere hochwertige deutsche Blusenlabels in Bulgarien am Schwarzen Meer produziert. Stoffe, die in Europa gewebt werden, kaufen die Geschwister selbst auf Stoffmessen in München ein.
Die speziellen Passformen und die gute Verarbeitung der klassischen Blusen zu Preisen ab 139 Euro überzeugten die Einkäufer. Mehr als 100 Läden, darunter das exklusive Münsteraner Modehaus Schnitzler am Prinzipalmarkt, Ludwig Beck in München, Franz Sauer in Köln oder das Mäntelhaus Kaiser in Hannover verkaufen die Blusen des jungen Unternehmens.
550.000 Euro Umsatz machten die drei im vergangenen Jahr. In diesem Jahr wollen sie die Millionengrenze knacken. „Profitabel waren wir schon nach dem ersten Jahr“, sagt Ferdinand Gallhöfer. Ihre erste Kollektion finanzierten sie aus privaten Mitteln und mit einem Gründerzuschuss. Inzwischen finanzieren sie die Produktion durch die Vor-Order der Händler.
Neben Deutschland sind sie in sechs Ländern auf dem Markt. „Wir überlegen demnächst selber an Produzenten heranzutreten. Für eine eigene Produktion sind wir allerdings zu klein“, sagt Gallhöfer.
Für das kommende Jahr wollen sie sechs neue Mitarbeiter einstellen. Außerdem denken die Gründer darüber nach, einen Investor an Bord zu holen, der Erfahrungen und gute Kontakte in die Modebranche hat.
Während viele Startups ihr Geschäft übers Internet starten, wählten die byMi-Gründer den anderen Weg. Sie verkaufen erst rund 15 Prozent ihrer Blusen über ihren eigenen Online-Shop. Langfristig sollen es 50 Prozent werden, um die hohen Handelsmargen zu umgehen. Allerdings müssen die drei dann stärker in Vorleistung gehen, weil der Absatz nicht mehr gleichermaßen planbar ist wie im Geschäft mit den stationären Händlern.