Modebranche Für Hugo Boss geht es wieder aufwärts

Ungewohntes Erlebnis bei Hugo Boss: Deutschlands größtem Herrenschneider hebt die Umsatzprognose an. Vorstandschef Mark Langer kommt beim Umbau voran. Aber noch ist offen, ob die neue Markenstrategie aufgeht.

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Das Unternehmen versucht, mit einer neuen Markenstrategie wieder nachhaltig profitabel zu werden. Quelle: dpa

Düsseldorf Verfehlte Prognosen, die Schließung von Läden und Preisschlachten: In den vergangenen knapp zwei Jahren gab es aus der Konzernzentrale von Hugo Boss in Metzingen bei Stuttgart vor allem schlechte Nachrichten. Doch der neue Konzernchef Mark Langer, der seit Mai 2016 an der Spitze steht, kann erstmals eine bessere Prognose abliefern. „Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele für 2017 zu erreichen oder in Teilen sogar zu übertreffen“, kommentierte Langer die Zahlen für das dritte Quartal.

Er rechnet damit, dass der Konzernumsatz währungsbereinigt im niedrigen einstelligen Prozentbereich wächst. Bisher hatte er nur eine „weitgehend stabile Entwicklung“ erwartet. Im dritten Quartal stieg er währungsbereinigt um drei Prozent auf 711 Millionen Euro.

Für die Gewinnprognose hat er zwar keine so positiven Nachrichten. Doch immerhin erwartet er beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) vor Sondereffekten „eine ungefähr stabile Entwicklung“. Das liegt immerhin genau in der Mitte der bisherigen Prognose: von minus drei bis plus drei Prozent. Das ist in der fragilen Modebranche derzeit schon ein gutes Signal. Im dritten Quartal allerdings sankt das Ebitda leicht um ein Prozent auf 143 Millionen Euro.

Vor allem im eigenen Einzelhandel lief es im dritten Quartal gut. Dazu gehören die 435 freistehenden Einzelhandelsgeschäfte, die Shop-in-shops, Outletstores und im Online-Geschäft. Da legte Hugo Boss insgesamt um fünf Prozent zu. Nur im Großhandelsgeschäft lief schlecht, dort sank der Umsatz um drei Prozent.

Ob allerdings Langers Strategie mittelfristig aufgeht, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen. Denn dann kommt die neue Frühjahr/Sommer-Kollektion in die Läden. Sie ist die erste, bei der sich Langer auf die neue Zweimarken-Strategie konzentriert: auf Boss für die gehobene Business- und Freizeitkleidung und Hugo für die preiswertere Kleidung. Erst im nächsten Jahr wird sich zeigen, ob Langer den Modekonzern nachhaltig auf einen profitablen Kurs führen kann.

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