Modehersteller Strenesse sucht Investoren

Der Modehersteller Strenesse befindet sich seit rund 65 Jahren im Besitz der Familie Strehle. In den vergangenen Jahren hatte der Modehersteller jedoch Probleme. Nun wird händeringend nach Investoren gesucht.

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Eine Filiale des Modeherstellers Strenesse in Köln: Von der Insolvenz sind mehr als 350 Beschäftigte betroffen. Quelle: dpa

Nördlingen Nach dem Insolvenzantrag des Modeherstellers Strenesse will der vorläufige Sachwalter auf Investorensuche gehen. „Es wird mit Sicherheit ein ordnungsgemäßer Investorenprozess aufgesetzt“, sagte Jörg Nerlich, der vom Amtsgericht Nördlingen als vorläufiger Sachwalter bestellt wurde, der Tageszeitung „Die Welt“ (Samstag). Ob die Familie Strehle am Ende eine Rolle spielen werde, sei heute nicht absehbar, so der Insolvenzexperte aus der Kölner Kanzlei Görg.

Die Strenesse AG hatte am vergangenen Mittwoch einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Das Amtsgericht in Nördlingen ordnete das vorläufige Verfahren an. Dabei bleibt der bisherige Vorstand im Amt, der externe Sachwalter wird der Geschäftsführung jedoch zur Seite gestellt. Zusätzlich wurde der Sanierungsexperte Michael Pluta in den Vorstand berufen. Gemeinsam mit Pluta werde er sich über Ostern ein genaues Bild der Lage bei Strenesse verschaffen, kündigte Nerlich in der „Welt“ an. Von der Insolvenz sind mehr als 350 Beschäftigte betroffen.

Vorstandschef Luca Strehle hatte erklärt, der Geschäftsbetrieb gehe uneingeschränkt weiter. „Ich bin immer noch überzeugt, dass wir auf dem absolut richtigen Weg sind“, sagte er dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Weiter sagte Strehle: „Der jetzige Schritt ist eine Zäsur, um die Sanierung voranzutreiben, ohne den Mühlstein der Altlasten mitschleppen zu müssen.“ Durch die Insolvenz gewinne das Unternehmen in den kommenden Monaten enorm an Liquidität.

Strenesse befindet sich seit rund 65 Jahren im Besitz der Familie Strehle. Das Unternehmen machte sich international einen Ruf als Anbieter von Designer-Mode. In den vergangenen Jahren hatte Strenesse jedoch mit sinkenden Umsätzen und tiefroten Zahlen zu kämpfen. Erst im Februar stand das Unternehmen vor der Zahlungsunfähigkeit. Die Inhaber einer Schuldverschreibung über zwölf Millionen Euro entschieden, dass Strenesse drei Jahre Luft bekommt und das Geld erst 2017 zurückzahlen muss.

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