Modeindustrie Blaumann schlägt das kleine Schwarze

Ein knappes Umsatzminus im vergangenen Jahr wertet der Interessenverband der deutschen Modeindustrie als Erfolg. Gewinner in der Branche waren die Hersteller von Arbeits- und Berufskleidung.

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Hersteller von Arbeitskleidung sind die Gewinner der Modebranche. Quelle: dpa

Trotz der Insolvenz des Bekleidungsherstellers Steilmann sowie den Verlusten, Umsatzeinbußen und Sparprogrammen bei Branchenschwergewichten wie Tom Tailor, Gerry Weber, Esprit oder Hugo Boss gibt sich GermanFashion optimistisch. Der Modeverband vertritt die Interessen der deutschen Modeindustrie. Die Branche habe es geschafft, „den Widrigkeiten zu trotzen und den vielfältigen Herausforderungen in aller Welt erfolgreich zu begegnen, sodass wir die Umsätze knapp halten konnten, was angesichts des turbulenten letzten Jahres ein gutes Ergebnis ist“, sagt Thomas Rasch, Hauptgeschäftsführer von GermanFashion.

„Die Gesamtumsätze der deutschen Modeindustrie konnten mit minus 0,3 Prozent knapp gehalten werden. Trotz großer Verluste in Russland, die viele deutsche Unternehmen empfindlich getroffen haben, konnten andere deutliche Zugewinne verzeichnen, sodass die Branche mit vorsichtigem Optimismus in das Jahr 2016 geht“, beschreibt Gerd Oliver Seidensticker, Präsident von GermanFashion, die wirtschaftliche Lage.

Demnach erwirtschaftete die deutsche Bekleidungsindustrie im vergangenen Jahr einen Umsatz von geschätzten 12 Milliarden Euro. Damit erlöste die Fashionindustrie rund 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Nahezu unverändert im Vorjahresvergleich blieb laut Verbandsangaben die Zahl der  Beschäftigten.

Als Gewinner der Branche sieht der Verband die Unternehmen der Arbeits- und Berufsbekleidung, die auf ein Umsatzplus von knapp zehn Prozent kamen. „Dies ist das Ergebnis einer insgesamt guten Konjunktur in Deutschland, von der insbesondere die Hersteller dieser Branche ganz direkt profitieren“, sagte Seidensticker.

Die umsatzstärksten Modehändler der Welt

Bei den wichtigsten Exportländern der deutschen Modeindustrie führt Österreich vor den Niederlanden und Frankreich das Ranking an. Russland war mit einem Minus von rund 30 Prozent das Land mit den stärksten Einbußen.

Die Rangliste der größten Importnationen führt nach wie vor China an. Aus der Volksrepublik wurden knapp drei Prozent mehr Textilien eingeführt als im Vorjahr. Die größten Wachstumsraten verzeichneten Bangladesch (plus 22 Prozent), Vietnam (22), Kambodscha (24), Pakistan (25) und auf kleinerem Volumenniveau auch Polen mit einem Plus von mehr als 40 Prozent. Zudem nutzte die Bekleidungsbranche im vergangenen Jahr verstärkt die neu aufgebauten Produktionskapazitäten von Myanmar – hier lag das Plus sogar bei 77 Prozent. Größter Verlierer war Belgien. Aus dem Nachbarland kamen 2015 insgesamt 30 Prozent weniger Textilien.  

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