Frankfurt Der Modekonzern Hugo Boss will seine Läden in China künftig alleine betreiben und dadurch seine Marke besser in Szene setzen. Boss übernehme von seinem bisherigen chinesischen Partner Rainbow Group die restlichen 40 Prozent an dem gemeinsamen Unternehmen und damit die vollständige Kontrolle über 55 Hugo-Boss-Filialen in China und Macau, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
Boss wolle die Qualität der Markenpräsentation erhöhen, begründete Firmenchef Claus-Dietrich Lahrs den Schritt. „Wir verbessern damit unsere operative Stärke in dem Markt.“ Das 2010 gegründete Joint Venture erzielte 2013 einen Umsatz von 94 Millionen Euro. Insgesamt betreibt Hugo Boss in China 126 Läden, nun komplett in Eigenregie, und erzielte 211 Millionen Euro Umsatz. Damit ist China für den Modekonzern der weltweit viertgrößte Markt.
Boss folgt dem Beispiel einiger anderer Firmen aus der Branche, die sich ebenfalls die alleinige Kontrolle über ihre Geschäfte sicherten und Geschäftspartner herauskauften - etwa Burberry in China, Gucci, Hermes und Prada in Russland und der Uhrmacher Swatch im Nahen Osten. Mit der Strategie, Herren- und Damenmode eher in eigenen Läden als in Kaufhäusern zu verkaufen, hatte Hugo Boss seinen Umsatz im vorigen Jahr um drei Prozent auf 613 Millionen Euro gesteigert.