Modelabel Adenauer & Co Kanzlerenkel Adenauer will bundesweit expandieren

Der Kanzlerenkel Andreas Adenauer will mit seinem Modelabel Adenauer & Co und den gleichnamigen Läden bundesweit expandieren und sucht dafür Investoren.

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Strandhaus Quelle: Fotolia

Der Kanzlerenkel Andreas Adenauer will mit seinem maritimen Modelabel Adenauer & Co und den gleichnamigen Läden, den so genannten Strandhäusern, bundesweit expandieren und sucht dafür Investoren. „Ich bin überzeugt, dass wir in Deutschland insgesamt etwa 150 Partner-Strandhäuser und 25 eigene Läden machen können“, sagte der Unternehmer der WirtschaftsWoche. Derzeit erwirtschaftet die Firma rund zehn Millionen Jahresumsatz mit insgesamt zwölf Läden. Vier davon führt Adenauer in Eigenregie, die restlichen werden von Partnern in einer Art Franchise betrieben. Seit 2011 entwirft der 53-Jährige Mode im Strand- und Freizeitlook. „Ich möchte in die Top-Lagen der Großstädte“, skizzierte Adenauer seine Pläne.

So kleiden sich Menschen in aller Welt
DeutschlandStil: Reduziert, schlicht, funktional Weniger ist mehr: „Deutsche möchten auf den zweiten Blick wirken und nicht auf den ersten Blick blenden“, sagt Psychologin Ines Imdahl vom Kölner Rheingold Salon. Anstatt durch viel Schnickschnack besticht der gehobene deutsche Modestil durch klare, puristische Formen. Kleidung dient weniger dem großen Auftritt, sondern muss vor allem funktional sein. Dazu zählt auch, dass sie eine gewisse Langlebigkeit aufweist – seitens der Qualität und des Designs. Diese Einstellung brachte etwa den Zwiebel-Look von Jil Sander hervor. Ihre puristischen Einzelteile ließen sich je nach Lust, Temperatur und Anlass frei miteinander kombinieren. Sehr praktisch eben. Die Bilder zeigen Outfits von Porsche Design (links) und Jil Sander. Quelle: Porsche Design (links) und Reuters
ItalienStil: Prächtig, verspielt, gewagt Dolce Vita bestimmt in Italien auch die Mode. Anstatt modischer Zurückhaltung wie in Deutschland herrschen dort Extravaganz und Überfluss vor. Der italienische Stil zeigt sich farbenfroh, verspielt und üppig barock. Gerne darf es gewagt sein – wie der „Schlampen-Chic“ von Dolce & Gabbana oder Gianni Versaces wilde Kombination unterschiedlicher Muster, Formen und Farben. „Wenn jemand in Florenz aufwächst und von all dieser schönen Architektur und Kunst umgeben ist, dann hat er ein anderes Verhältnis zu Mode als jemand, der sich in einem von schlichten Nachkriegsbauten geprägten Deutschland ästhetisch sozialisiert“, sagt Gerd Müller-Thomkins, der das Deutsche Mode-Institut leitet. Auf den Bildern sind Looks von Etro (links), Giorgio Armani (Mitte) und Versace (rechts) zu sehen. Quelle: DPA (linkes und mittiges Bild) und Reuters (Bild rechts)
FrankreichStil: Elegant Der Wegbereiter des französischen Kulturguts schlechthin ist ausgerechnet ein Brite. Ende des 19. Jahrhunderts kam der britische Modeschöpfer Charles Frederick Worth nach Paris, verband britisches Textilhandwerk mit französischer Pracht – und begründete damit die Haute Couture, zu deutsch „Hohe Schneidekunst“. Heutzutage orientiert sich die gesamte Modewelt an den zweimal jährlich stattfindenden Haute-Couture-Schauen in Paris. Die handgefertigten, teils imposanten Roben richten sich an einen kleinen, gut betuchten Kundenkreis, dienen vor allem der Markenpflege der Modehäuser und sollen den Verkauf ihrer Konfektionsbekleidung ankurbeln. Grundsätzlich besticht der gehobene französische Modestil durch seine Eleganz. Diese brachte Designer wie Christian Dior oder Yves Saint-Laurent hervor. Diors teils kiloschwere Abendkleider wirkten etwa dank weiter Petticoats und enger Korsagen federleicht und Saint-Laurents Hosen und Smokings für Damen besaßen trotz ihrer maskulinen Vorbilder einen erotischen Charakter. Die Bilder zeigen Outfits von Chanel (linkes und rechtes Bild) sowie Louis Vuitton (mittiges Bild). Quelle: DPA (linkes und rechtes Bild) und AP (mittiges Bild)
GroßbritannienStil: Traditionsbewusst, klassisch „Die bestgekleidete Frau ist die, deren Kleider auch auf dem Land nicht absurd aussehen würden“, sagte einst der ehemalige Hofschneider von Queen Elizabeth II., Hardy Amies und trifft damit den gehobenen britischen Stil auf den Punkt. In Großbritannien zählen Traditionsbewusstsein und Etikette – und das spiegelt sich in der vornehmlich klassischen britischen Kleidung wider. Typischer Vertreter des „Brit Chic“ ist Burberry, der Erfinder des Trenchcoats. Das kamel-schwarz-rot-weiße Karomuster des Innenfutters gilt als Markenzeichen des Unternehmens. Mittlerweile ist es teils überdimensioniert auch auf anderen Kleidungsstücken und Accessoires zu finden. Hier sind Kreationen der britischen Designer Margaret Howell, Ashley Williams sowie von Burberry zu sehen (v.l.n.r.). Quelle: British Fashion Council (linkes und mittiges Bild) und Burberry ( Bild rechts)
USAStil: Sportlich elegant Neue Welt, neue Konventionen. Amerikanische Designer nahmen Anfang des 20. Jahrhunderts die aus Europa überschwappenden Trends auf und passten sie den amerikanischen Bedürfnissen an. Dadurch entstand ein Stil, der bis heute die gehobene US-Mode prägt: „Elegant mit einer sportlichen Note“, fasst ihn Bernhard Roetzel zusammen, Modeexperte und Buchautor. Dadurch wurden die USA ab den Vierzigerjahren zum Geburtsland sportlicher Mode. US-Designer Michael Kors beschreibt ihre Ursprünge so: „Sportswear existiert, weil amerikanische Frauen die ersten waren, die das moderne, schnelle Leben lebten.“ Er selbst steht für einen zeitlosen Chic, der elegant und einfach zugleich ist. Als Inbegriff des „American Look“ gilt Ralph Lauren. Einerseits veredelte der Designer die Jeans und Fransenlederjacken amerikanischer Cowboys, andererseits verjüngte er den traditionsbewussten britischen Stil, an dem sich die US-Oberschicht ohnehin schon immer orientiert hatte. Die Fotos zeigen Outfits von Tommy Hilfiger (linkes und mittiges Bild) sowie von Ralph Lauren (Bild rechts). Quelle: Tommy Hilfiger (linkes und mittiges Bild) und DPA (Bild rechts)


In diesem Jahr sollen sieben neue Filialen öffnen, darunter in München, Hannover und auf den Inseln Wangerooge und Langeoog. Seine Kollektionen werden auch bei namhaften Modehäusern wie Breuninger und Wöhrl sowie online vertrieben.
Mit seiner Kollektion bewegt sich Adenauer im gehobenen Preissegment. Sweatshirts mit dem Schriftzug „Adenauer & Co 1876“, das Geburtsjahr von Konrad Adenauer, kosten 99 bis 159 Euro, Jeans 139 bis 159 Euro. Produziert wird in Portugal, Griechenland und der Türkei.

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