Modellbahnfirmen Mehr Profit durch Kooperation

Die Modellbahnhersteller Fleischmann und Roco wollen bei der Fertigung komplexer Bauteile mit Konkurrenten kooperieren, denn die Produktion von Modelleisenbahnen ist komplex und kostenintensiv.

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Aus bis zu 500 Einzelteilen bestehen Modelleisenbahnen – entsprechend hoch sind auch die Herstellungskosten. Quelle: dpa

Nürnberg/Salzburg Die beiden Modellbahnhersteller Roco und Fleischmann streben bei der Produktion komplexer Bauteile eine Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der Branche an – notfalls auch als Tochterunternehmen eines Konkurrenten. Die zur Salzburger Modelleisenbahn Holding GmbH gehörenden Hersteller erhofften sich davon erhebliche Kosteneinsparungen, berichtete Firmensprecher Michael Prock am Montag.

Nach seiner Einschätzung litten die Modellbahnhersteller unter einer viel zu großen Fertigungstiefe: „Allein eine komplexe Lok besteht aus rund 500 Teilen. Das wenigste davon kaufen die Unternehmen dazu; das meiste kommt aus dem eigenen Firmenumfeld“, erläuterte Prock. Sollte auf dem Kooperationswege keine Lösung gefunden, schloss er auch einen Verkauf von Roco und Fleischmann nicht aus – „aber nur an einen passenden Partner“.

„Es hat bisher schon einige vernünftige Gespräche gegeben. Bisher ist aber noch nichts Zählbares dabei herausgekommen“, sagte Prock. Bei einem Scheitern einer Kooperationslösung werde die Gruppe um einen Personalabbau an allen Standorten nicht herumkommen. Betroffen wären neben den Werken in Niederösterreich, der Slowakei und Rumänien auch der Entwicklungsstandort im fränkischen Heilsbronn. Werkschließungen seien aber nicht geplant.

Die Modelleisen Holding mit rund 750 Mitarbeitern hatte nach der Insolvenz Ende 2015 einen Neustart begonnen. Um die Kosten zu drücken, lässt das Unternehmen inzwischen einfachere Bauteile in einem neuen Werk in Vietnam produzieren. Im Geschäftsjahr 2016 hatte die Modelleisenbahn Holding mit ihren beiden Marken Roco und Fleischmann ihren Umsatz um rund vier Prozent auf 49,0 Millionen Euro erhöht, aber operativ weiter Verluste verbucht.

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