Möglicher Marktmissbrauch McDonald's gerät ins Visier der Kartellämter

Verbraucherschützer in Europa melden Bedenken an: Sie sehen in Preisvorgaben der Fastfood-Kette McDonald's für ihre Franchisenehmer einen Fall für die Kartellbehörden. In mehreren Ländern gingen Klagen ein.

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Was kostet der Burger? Verbraucherschützer fordern eine kartellrechtliche Untersuchung von McDonald's. Quelle: AFP

Brüssel McDonald's droht in Europa Ärger wegen Marktmissbrauch. In Frankreich, Deutschland und Italien wurden bei den Kartellbehörden Klagen gegen die Schnellrestaurantkette eingereicht.

Die Verbraucherschützer haben Bedenken wegen der Franchise-Bedingungen des US-Unternehmens und damit zusammenhängenden Preisfestlegungen, wie aus Dokumenten hervorgeht, die Reuters einsehen konnte. Demnach wird McDonald's vorgeworfen, die Produkte in den konzerneigenen Filialen billiger anzubieten als es die Franchisefilialen dürfen. McDonald's betreibt lediglich 20 Prozent der Filialen selbst.

Das französische Kartellamt bestätigte am Dienstag den Eingang der Klage, wollte sich aber nicht näher dazu äußern. In Deutschland reichte die Kanzlei SKW Schwarz im Auftrag einer nicht näher genannten Gruppe eine ähnliche Beschwerde beim Kartellamt ein. Italienischen Verbraucherschutzvereinigungen kündigten an, eine Beschwerde aus dem Jahr 2016 bei der EU-Kommission wegen des langwierigen Verfahrens zurückzuziehen und sich stattdessen an die Behörde im eigenen Land zu wenden.

McDonald's wies den Vorwurf eines Fehlverhaltens zurück. Die Franchisenehmer legten ihre eigenen Preise fest, erklärte eine Konzernsprecherin.

Die Wettbewerbsbehörden in Deutschland und Italien gaben zunächst keine Stellungnahmen ab. Die nationalen Kartellämter können bei Marktmissbrauch Strafen von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes einer Firma verhängen.

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