Wismar Der Bund will sich an Schiffbau-Bürgschaften für die MV-Werften beteiligen und so den Weg frei machen für den Bau riesiger Kreuzfahrtschiffe in Mecklenburg-Vorpommern. Mit der Landesregierung in Schwerin und der staatlichen Förderbank KfW seien Gespräche vereinbart worden.
„Wir wollen schnell zusammenkommen, um die offenen Fragen zu klären und noch vor der Bundestagswahl die notwendigen Entscheidungen treffen“, sagte Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) am Mittwoch bei einem Besuch der Werft in Wismar.
Die malaysische Genting-Gruppe hatte die drei Werften in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund im Frühjahr 2016 für 240 Millionen Euro übernommen und zunächst mit dem Bau von kleineren Flusskreuzfahrtschiffen begonnen. Das erste war in der Vorwoche an den Eigentümer, die Reederei Crystal River Cruises, übergeben worden.
Anders als bei diesen etwa 60 Millionen Euro teuren Schiffen, die vom Unternehmen finanziert werden, will Genting bei der Finanzierung der großen Schiffe die in der Branche üblichen staatlichen Kreditbürgschaften nutzen. Voraussichtlich von 2019 an sollen die Kreuzliner mit einer Länge von etwa 340 Metern gebaut werden. Die Kosten je Schiff werden auf etwa 1,4 Milliarden Euro geschätzt.
Landeswirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) warb erneut für eine Beteiligung des Bundes. „Wir haben als Land die Grundsatzentscheidung getroffen, weiterhin Bürgschaften für den Schiffbau zu übernehmen. Dass der Bund wieder mit ins Boot kommt, ist ein gutes Signal für die Zukunft der maritimen Wirtschaft in unserem Land“.
Nach Angaben von Werften-Geschäftsführer Richard Gruenhagen wird Genting über eine halbe Milliarde Euro in Modernisierung und Neubau von Werftanlagen an den drei Standorten investieren.