Neckermann Stellenabbau gerät ins Stocken

Der Stellenabbau bei Neckermann kann nicht wie geplant umgesetzt werden. Gewerkschaftsvertreter und Betriebsrat beharren auf ihren Forderungen nach Abfindungen. Dafür ist jedoch kein Geld da.

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Neckermann muss den geplanten Stellenabbau vorerst auf Eis legen. Quelle: Pressefoto

Frankfurt Der angeschlagene Versandhändler neckermann.de setzt seinen geplanten Abbau von rund 1400 Stellen nicht um. Es sei keine Lösung über die Neuausrichtung bei den gesetzlichen Einigungsstellen erreicht worden, berichtete das Unternehmen am Mittwochabend in Frankfurt am Main.

Gewerkschaftsvertreter und Betriebsrat beharrten auf ihren Forderungen nach Abfindungen. Dafür seien aber keine finanziellen Mittel vorhanden. Das Unternehmen will prüfen, „welche weiteren Schritte jetzt notwendig“ seien.

Nach dem Scheitern in den Einigungsstellenverfahren bestehe im Falle des Stellenabbaus der 1380 Arbeitsplätze das Risiko von Kündigungsschutz- und Abfindungsklagen. Diese Klagen seien finanziell nicht kalkulierbar und gefährdeten die Existenz des Unternehmens. Mögliche Co-Investoren würden durch das Risiko abgeschreckt.

Das vom US-Finanzinvestor Sun Capital beherrschte Unternehmen will nach Plänen des Managements den Eigenhandel mit Textilien sowie das Frankfurter Zentrallager aufgeben und dafür bundesweit 1380 von gut 2400 Vollzeitstellen abbauen. Knackpunkt ist nach Verdi-Angaben neben dem Thema Abfindung die Frage, wie sozialverträglich der Stellenabbau zu schaffen ist.

Die Verdi-Mitglieder hatten bereits im Juni in einer Urabstimmung mit breiter Zustimmung den Weg für unbefristete Streiks frei gemacht. Anfang Juli hatte ein zweitägiger Streik das Zentrallager des Versandhändlers lahmgelegt.

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