Neue Verbraucherrechte Was Sie beim Online-Einkauf beachten müssen

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Muss ich bei der Rücksendung Gründe angeben?

Nein. Eine genaue Angabe von Gründen ist nicht nötig, heißt es aus der Verbraucherzentrale. Ganz kommentarlos geht es aber nicht mehr. Der Kaufvertrag muss ausdrücklich widerrufen werden. Dafür reicht ein Zettel mit einem kurzen Satz, der der Rücksendung beigelegt wird. Dieser muss jedoch eindeutig sein. Am besten deutlich das Wort „Widerruf“ vermerken und um die Rückerstattung des Geldes bitten. Viele Onlineshops stellen den Kunden aber auch einen entsprechenden Vordruck zur Verfügung.

Gibt es Ausnahmen beim Widerrufsrecht?
Ja, wie bisher auch. Unter anderem verderbliche Waren, maßgeschneiderte Kleidung und ausgepackte Hygiene-Artikel können nicht so ohne weiteres zurückgegeben werden. Ebenso wenig heruntergeladene Spiele, Filme oder Musikstücke. Auch für Hotelzimmer-Buchungen und Konzert-Tickets gilt das 14-tägige Widerrufsrecht nicht.

Ändert sich etwas bei den Zahlungsbedingungen?
Ja, die werden verbraucherfreundlicher. Online-Shops müssen künftig mindestens ein Zahlungsmittel akzeptieren, das den Kunden keine Zusatzgebühren kostet. Die Gebühren, die anfallen, dürfen nicht teurer sein, als das was der Händler selbst für die Transaktion bezahlen muss.

Schützt mich die EU-Richtlinie vor Abzockern?
Zumindest ein bisschen besser: Unter anderem dürfte es Händlern künftig schwerer fallen, ihren Kunden das Geld mit teuren „Service-Hotlines“ aus der Tasche zu ziehen. Sie müssen jetzt eine Telefonnummer zum normalen Tarif anbieten.
Auch die beliebte Masche, Kunden versteckte Zusatzgebühren aufzubrummen, wird künftig schwieriger: Die kleinen Häkchen mit denen in Onlineshops Zusatzleistungen wie Geschenkverpackungen oder Versicherungen gebucht werden können, müssen künftig vom Konsumenten extra aktiviert werden. Vom Händler gesetzte Häkchen sind unzulässig.

Was muss ich bei Bestellungen im Ausland beachten?
Weil die Verbraucherrechterichtlinie europaweit gilt, müssen die Händler in allen Ländern nach den gleichen Regeln spielen. Das soll Kunden Sicherheit geben. Verbraucherschützer raten aber dazu, gerade bei Auslandsbestellungen mit hohen Lieferkosten besonders aufmerksam die AGB zu lesen, ob nicht doch der Hinweis auf Retoure-Gebühren im Kleingedruckten versteckt ist.

Mit Material von dpa

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