Neues Ticketpreissystem Deutsche Bahn „kassiert einfach nur ab“

Die Deutsche Bahn führt im kommenden Jahr je nach aktueller Fahrgastzahl schwankende Ticketpreise ein – sogenannte Flexpreise. Das trifft bei den Fahrgastverbänden nur auf Kritik. Der Aufschlag sei nicht gerechtfertigt.

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Im kommenden Jahr müssen sich Bahnkunden an Wochenenden auf schwankende Tagespreise einstellen. Das neue Preissystem trifft allerdings auf viel Kritik. Quelle: dpa

Frankfurt/Main Fahrgastverbände haben das neue Bahn-Tarifsystem im Fernverkehr mit höheren Preisen an Hauptreisetagen kritisiert. Für diesen Aufschlag fehle die Gegenleistung der Deutschen Bahn, sagte Pro-Bahn-Sprecher Karl-Peter Naumann am Donnerstag im Sender HR-Info. „Wenn die Bahn freitags oder sonntags mehr Züge anböte, dann könnte man über höhere Preise nachdenken. Aber einfach nur abkassieren, dafür haben wir als Kunden kein Verständnis.“

Das Vorstandsmitglied des Deutsche Bahnkunden-Verbands, Christian Schultz, stellt fest, dass Kunden, die zu bestimmten Tagen fahren müssten, etwa berufstätige Wochenendpendler, abgezockt würden. Die Sprecherin der Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Anja Smetanin, bemängelte, das neue Tarifsystem benachteilige die Stammkundschaft und werde noch unübersichtlicher als das alte.

Die Bahn hatte vor einer Woche angekündigt, im ganzen Jahr 2017 an Wochenenden mit stark schwankender Fahrgastzahl je nach Tag unterschiedliche Ticketpreise zu verlangen. Der sogenannte Flexpreis kann dann einige Euro höher oder niedriger sein als an den übrigen Tagen. Flexpreis-Tickets sind entsprechend nicht mehr an jedem Tag nutzbar, der Kunde muss sich vorher auf bestimmte Reisetage festlegen.

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