Pläne seien „unzumutbar“ Verdi weist Sparkurs bei Karstadt zurück

Die Gewerkschaft Verdi leistet erbitterten Widerstand gegen den harten Sparkurs des neuen Karstadt-Eigentümers Benko. Eine Einigung ist nicht in Sicht. Tausende von Arbeitsplätzen stehen auf dem Spiel.

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Karstadt verhandelt mit seinen Mitarbeitern: Die Gespräche sollen am 21. Oktober fortgesetzt werden. Quelle: dpa

Essen/Göttingen In der ersten Runde der Karstadt-Tarifgespräche nach der Übernahme durch den Investor René Benko hat die Gewerkschaft Verdi Forderungen nach einer deutlichen Verschärfung des Sparkurses zurückgewiesen. Die von dem Unternehmen vorgelegten Pläne seien für die Beschäftigten unzumutbar, sagte Verdi-Verhandlungsführer Arno Peukes nach der Sitzung am Freitag. Die Gespräche sollen am 21. Oktober fortgesetzt werden. Karstadt war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Die Arbeitgeber hätten unter anderem eine Verlängerung der tariflichen Regelarbeitszeit sowie einen weiteren Verzicht auf Tariferhöhungen in den kommenden Jahren gefordert. Auch ein Vorstoß zur Streichung des Weihnachtsgeldes sei von Verdi nicht akzeptiert worden, so dass das die Zahlung in diesem Jahr für die rund 17 000 Karstadt-Mitarbeiter gesichert sei. Daneben sei auch das Urlaubsgeld von den Arbeitgebern auf den Prüfstand gestellt worden.

Die Gewerkschaft halte dagegen an ihrer Forderung nach einer Rückkehr in die Tarifbindung sowie nach einer Standort- und Beschäftigungssicherung fest, berichtete Peukes. In dem Gespräch seien auch die Sanierungspläne vorgelegt worden, die nach Angaben von Peukes den Abbau von 2000 Arbeitsplätzen vorsehen. „Die Pläne der Arbeitgeber erschöpfen sich bisher fast ausschließlich in weiteren Kosteneinsparungen“, sagte er. Ein tragfähiges Zukunftskonzept fehle dagegen immer noch. In der vergangenen Woche hatte der Aufsichtsrat die Weichen für die geplanten Einsparungen gestellt.

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