Post-Vorstand Jürgen Gerdes „Höheres Briefporto wäre gerechtfertigt“

Es war die größte Portoerhöhung in Deutschland seit fast 30 Jahren. Zum 1. Januar verteuerten sich Standardbriefe von 62 auf 70 Cent. Doch damit nicht genug. Postvorstand Gerdes liebäugelt mit noch höheren Preisen.

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Der Brief sei in Deutschland „immer noch sehr preiswert“, sagt Postvorstand Jürgen Gerdes. Quelle: dpa

Frankfurt/Bonn Die Deutsche Post hält ein höheres Briefporto für gerechtfertigt. „Im europäischen Durchschnitt kostet ein Brief 80 Cent. Das wäre sicher auch im wirtschaftlich stärksten Land Europas zu verkraften“, sagte Konzernvorstand Jürgen Gerdes der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Der Brief sei in Deutschland „immer noch sehr preiswert“. Derzeit kostet es in Deutschland 70 Cent, einen Standardbrief zu verschicken.

Das Porto war erst im vergangenen Jahr um acht Cent erhöht worden. Die Post, die sich als Marktführer alle Preise im lizenzierten Briefbereich (bis 1000 Gramm) von der Bundesnetzagentur genehmigen lassen muss, hatte sich damals auch verpflichtet, das Porto für alle Briefprodukte bis einschließlich 2018 stabil zu halten.

Die Post hatte erst am Mittwoch neue Geschäftszahlen vorgelegt. Sie legte im zweiten Quartal einen kräftigen Gewinnsprung hin. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 541 Millionen Euro – rund zwei Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Ein Jahr zuvor hatte ein wochenlanger Streik das Unternehmen in der Heimat belastet. Der Umsatz ging im abgelaufenen Quartal wegen ungünstiger Währungskurse und niedrigerer Treibstoffzuschläge um 3,5 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro zurück.

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