Preiserhöhungen Radeberger verkauft weniger Bier

Der Bierbrauer hat 2012 die Preise erhöht. Bemerkbar macht sich dies in den Absatzzahlen. Radeberger verkaufte im vergangenen Jahr weniger Getränke als im Vorjahr. Trotzdem konnte der Konzern seinen Umsatz steigern.

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Radeberger hat im vergangenen Jahr weniger Bier verkauft. Quelle: dpa

Düsseldorf, Frankfurt Deutschlands größte private Brauereigruppe Radeberger hat Preiserhöhungen im vergangenen Jahr mit einem leichten Absatzrückgang bezahlt. Insgesamt verkaufte die zum Familienunternehmen Dr. August Oetker gehörende Gruppe knapp 13 (Vorjahr: 13,2) Millionen Hektoliter Getränke von Marken wie Jever, Sion Kölsch, Radeberger Pilsener, Schöfferhofer, Selters oder Bionade. Wegen der gestiegenen Preise erhöhte sich der Umsatz um ein Prozent auf über 1,8 Milliarden Euro, wie Radeberger am Freitag in Frankfurt mitteilte.

Albert Christmann, Sprecher der Geschäftsführung, kritisierte die zahlreichen Preisaktionen, mit denen Wettbewerber versuchten, ihr Bier zu verkaufen. „Die Branche ist unverändert dabei, mühsam und mit Herzblut aufgebaute Markenwerte nicht nur zu vernichten, sondern geradezu zu pulverisieren“, sagte er. „Das wird unserer Branche nicht erst langfristig auf die Füße fallen.“ Denn der Kostendruck sei in allen Brauereien sehr hoch. Ausgaben etwa für Energie, Wasser, Logistik und Arbeitskraft seien gestiegen. Man habe im hart umkämpften Markt „weitestgehend allein und somit gegen den Strom“ eine Preisanpassung vorgenommen, erklärte Christmann. Besonders die national vertriebenen Marken hätten die zusätzliche Belastung der Strategie „Marge vor Menge“ tragen müssen.

Das Jahr 2012 sei insgesamt für die Branche sehr herausfordernd gewesen, ergänzte er. Christmann rechnet damit, dass die schwachen Verkäufe im Dezember den Brauereien noch die Bilanzen vermiest haben. Das Jahr 2013 habe hingegen ermutigend begonnen. Die Gruppe braut an 14 deutschen Standorten Bier und erzeugt auch alkoholfreie Getränke wie Bionade und Selters.

Experten gingen von einem deutlichen Absatzminus aus. Radeberger habe sich in diesem Umfeld gut geschlagen.

Auch Konkurrent Krombacher konnte sich behaupten. Wie die Privatbrauerei diese Woche bekannt gab, erhöhte sie mit den Marken Krombacher, Schweppes, Orangina und Dr Pepper den Ausstoß um 1,4 Prozent und kam damit erstmals über die 6,5 Millionen Hektoliter-Marke. Erfolg hat Krombacher dabei auch mit alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken, den die Brauerei mit fünf neuen Sorten ausbauen möchte. Radeberger kündigte an, sich 2013 verstärkt auf alkoholfreie Getränke zu konzentrieren.

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