Preisschlacht mit Aldi und Lidl Tesco-Chef sieht schwächstes Quartal seit 40 Jahren

Es ist der größte Rückgang seit Jahrzehnten: Tescos Umsatz auf dem Heimatmarkt brechen um 3,8 Prozent ein. Die Preisschlacht mit Discountern setzt der Traditionsfirma zu – doch sie will die Preise weiter senken.

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Tesco erwartet weiterhin ein schwieriges Umfeld in Großbritannien, weil dort immer mehr Menschen zu Discountern gehen. Denn die Konjunkturerholung kommt bislang kaum in Form von steigenden Löhnen bei den Verbrauchern an. Quelle: Reuters

London Die Preisschlacht mit Discountern wie Aldi und Lidl hat dem führenden britischen Einzelhändler Tesco den größten Umsatzrückgang seit Jahrzehnten eingebrockt. In seiner 40 Jahre langen Karriere bei Tesco könne er sich nicht an ein schwächeres Quartal erinnern, sagte Konzernchef Phil Clarke am Mittwoch. Im ersten Geschäftsvierteljahr ging der vergleichbare Umsatz auf dem Heimatmarkt um 3,8 Prozent zurück. Vor allem im Geschäft mit Lebensmitteln setze die Billigkonkurrenz dem Unternehmen zu. Dennoch will der Konzern die Preise weiter senken.

Der Umsatzrückgang dürfte auch den Druck auf Clarke erhöhen, der seit zwei Jahren mit einem milliardenschweren Modernisierungsplan versucht, die Wende bei dem 95 Jahre alten Traditionsunternehmen zu schaffen. Zumal der weltweit drittgrößte Einzelhändler hinter US-Branchenprimus Wal-Marts und dem französischen Rivalen Carrefour im laufenden Geschäftsjahr mit dem dritten Gewinnrückgang in Folge rechnet.

„Clarks einzige Möglichkeit ist es jetzt, die große Bazooka rauszuholen und die Wettbewerber wegzublasen“, sagte Branchenexperte John Ibbotson von der Beratungsfirma Retail Vision. Tesco erwartet weiterhin ein schwieriges Umfeld in Großbritannien, weil dort immer mehr Menschen ihren täglichen Einkauf bei Discountern erledigen. Denn die Konjunkturerholung kommt bislang kaum in Form von steigenden Löhnen bei den Verbrauchern an.

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