Reederei Hapag-Lloyd sinkt tiefer in die roten Zahlen

Der Konkurrenzdruck auf den Meeren ist hoch, die Preise pro transportiertem Container sinken. Das belastete das erste Halbjahr von Hapag-Lloyd stärker als erwartet. Die Reederei bleibt optimistisch und hofft auf Chile.

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Die deutsche Reederei Hapag-Lloyd hat mit roten Zahlen zu kämpfen. Quelle: dapd

Frankfurt Deutschlands größte Containerlinie Hapag-Lloyd kommt nicht aus den roten Zahlen. Wegen gesunkener Frachtraten und der Ausgaben für die Fusion mit dem chilenischen Rivalen CSAV weitete sich der Fehlbetrag im ersten Halbjahr auf 173,3 Millionen Euro von 72,7 Millionen Euro Verlust im Vorjahreszeitraum, wie das Hamburger Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der durchschnittliche Preis für den Transport von Waren sei um 98 Dollar auf 1424 Dollar je Standardcontainer (TEU) gesunken. „Dass wir trotz der deutlichen Kosteneinsparungen unter dem Strich dieses unbefriedigende Ergebnis haben, lag an der enttäuschenden Entwicklung der Raten in allen Fahrtgebieten“, sagte der neue Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen.

Obwohl Hapag-Lloyd sechs Prozent mehr Container transportierte, schrumpfte der Umsatz um vier Prozent auf 3,21 Milliarden Euro. Dabei setzte auch der starke Euro der Reederei zu. Dadurch sinken die in Dollar erlösten Einnahmen bei der Umrechnung. Währungsbereinigt habe das Umsatzminus lediglich bei 0,1 Prozent gelegen, erklärte Hapag-Lloyd.

Hapag-Lloyd steht vor dem Zusammenschluss mit CSAV. Durch den Deal entsteht die viertgrößte Linienreederei der Welt mit rund 200 Schiffen und einem Jahresumsatz von etwa neun Milliarden Euro. Sie ist vor allem eine Reaktion auf die seit inzwischen sechs Jahren anhaltende Krise der von Überkapazitäten gebeutelten Containerschifffahrt. Immer mehr Reedereien schließen sich zusammen, um ihre Kapazitäten zu bündeln und so die Kosten zu senken.

Hapag-Lloyd erwartet, die Fusion mit CSAV im vierten Quartal vollziehen zu können. Noch fehle die Zustimmung von etwa einem Dutzend Wettbewerbsbehörden weltweit. Hapag-Lloyd-Großaktionär TUI will das neu formierte Reederei-Unternehmen nächstes Jahr an die Börse bringen.

„Wir werden weiter die Kosten senken und durch den Zusammenschluss mit CSAV künftig Synergien von mindestens 300 Millionen US-Dollar jährlich realisieren“, sagte Jansen. Für dieses Jahr peilt der seit Juli amtierende Hapag-Lloyd-Chef ein weiterhin positives, operatives Ergebnis an, das jedoch deutlich unter Vorjahr liegt.

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