Reisekonzern Tuis Sparkurs trägt erste Früchte

Tuis Verschlankungskur zahlt sich aus: Der Reisekonzern konnte seinen Quartalsverlust halbieren und gewinnt so Spielraum, um das Kreuzfahrtgeschäft wieder auf die Beine bringen. Doch das ist nicht das einzige Vorhaben.

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Ein Partnerhotel von Tui an der Platja de Muro im Norden Mallorcas: Tui will den Wildwuchs von 200 Reise- und Hotelmarken zähmen. Quelle: dpa

München Europas größter Reisekonzern Tui hat dank Erfolgen beim Sparkurs den Quartalsverlust halbiert. Im abgelaufenen Geschäftsquartal summierte sich der Fehlbetrag (nach Minderheiten) auf 122 Millionen Euro nach 250 Millionen Euro Verlust im Vorjahreszeitraum, wie Tui am Freitag mitteilte. In dem Drei-Monats-Zeitraum von Januar bis Ende März schreiben Tourismusunternehmen wie Tui oder Rivale Thomas Cook üblicherweise rote Zahlen - Geld wird erst mit Badeurlauben im Sommer verdient. Der Umsatz sank um fünf Prozent auf 3,2 Milliarden Euro.

Als einen Grund für den rückläufigen Verlust führte Tui die Senkung der Kosten in der Konzernzentrale um ein Drittel an. „Schlanke Strukturen und Disziplin bei den Ausgaben geben uns Gestaltungs- und Handlungsspielraum für die Zukunft“, sagte Konzernchef Friedrich Joussen. Der frühere Vodafone-Topmanager verordnete Tui nach seinem Antritt vor anderthalb Jahren eine Rosskur. Mit dem Kurs soll unter anderem das Kreuzfahrtgeschäft wieder auf die Beine gebracht und der Wildwuchs von 200 Reise- und Hotelmarken gezähmt werden. Die neue Markenausrichtung für die Hotels soll im Sommer vorgestellt werden. Die Kernmarken RIU und der Clubreiseanbieter Robinson blieben aber auf jeden Fall erhalten.

Der Konzern aus Hannover hält an seinen Erwartungen für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr fest: Der Vorstand rechnet mit einem Anstieg des bereinigten Ebita um sechs bis zwölf Prozent.

Die Tui AG aus Hannover hat ihr Reisegeschäft vor Jahren nahezu komplett bei Tui Travel in Großbritannien gebündelt. Dieses steuert mehr als 90 Prozent der Umsätze bei. Mittlerweile bereuen die Niedersachen den Schritt, da sie nicht genug Geld in der Kasse haben, um die restlichen Anteile an der britischen Tochter zu kaufen.

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