Rimowa, Innogy, Haribo Was sich hinter deutschen Firmennamen verbirgt

Edeka, Rewe, Haribo und Rimowa: Täglich begegnen uns die Namen bekannter deutscher Unternehmen - aber wofür stehen die Bezeichnungen eigentlich? Ein kleiner Überblick.

Rimowa Quelle: dpa
Tui Quelle: dpa
Innogy (Energiekonzern, Essen)Innogy ist ein Produkt der Aufspaltung von RWE. Das Unternehmen umfasst das Ökostromgeschäft, die Stromnetze und den Vertrieb des Energieriesen. Die neue Ökostrom-Tochter Innogy soll knapp 40.000 der 60.000 Beschäftigten aufnehmen. Ende des Jahres sollen zehn Prozent der neuen Gesellschaft im Zuge einer Kapitalerhöhung an die Börse gebracht werden. Der Name kombiniert die Begriffe „Innovation“, „Energy“ und „Technology“ und wird bereits seit längerem im RWE-Konzern verwendet. 2002 übernahm der Energieversorger das britische Unternehmen Innogy, das daraufhin in RWE npower umbenannt wurde. Bereits im Mai hat die WirtschaftsWoche exklusiv berichtet, dass die Ökostromtochter Innogy heißen soll – jetzt hat RWE diese Information bestätigt.Bild: Innogy Quelle: Screenshot
RWE Quelle: dpa
Haribo (Süßigkeitenhersteller, Bonn) Quelle: dpa
e.onEin Kunstname, der an E wie Energie und „on“ wie einschalten erinnern soll. Den beiden Vorgängerunternehmen, aus denen Eon entstand, merkte man ihre Vergangenheit als preußische Staats-Holdings noch an: VEBA, die „Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks AG“ und VIAG, die „Vereinigte Industrieunternehmungen AG“. Quelle: dpa
UniperDer Eon-Konzern spaltet sich auf. Die neue Gesellschaft, in der die Kraftwerksaktivitäten gebündelt werden, wird „Uniper“ heißen. Den neuen Namen soll ein Mitarbeiter vorgeschlagen haben. „Uniper“ ist die Kurzform von „Unique Performance“, das zu deutsch „Einzigartige Leistungsfähigkeit“ bedeutet. Quelle: dpa
ReweDer Name Rewe setzt sich zusammen aus „Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften“. Der deutsche Handelskonzern wurde am ersten Januar 1927 als Genossenschaft in Köln gegründet. Quelle: dpa
STADAStada wurde als Apotheker-Genossenschaft in Dresden gegründet. Der Name ist die Abkürzung für „Standardarzneimittel Deutscher Apotheker“. Quelle: dpa
AudiAudi ist der - angeblich auf Anregung eines Zwickauer Gymnasiasten - ins Lateinische übersetzte Familienname von August Horch. Horch hatte das von ihm gegründete Unternehmen August Horch & Cie Motorwagenwerke in Zwickau verlassen, musste diesem aber den Namen überlassen. Weil er trotzdem weiter Autos bauen wollte, brauchte er einen neuen Firmennamen. Beide Firmen gingen später in der Auto-Union AG auf. Diese fusionierte 1970 mit NSU (das für den Firmensitz Neckarsulm steht und heute noch im Börsenkürzel von Audi weiterlebt) und benannte sich in Audi um. Quelle: dpa
degussa.Deutsche Gold- und Silber-Scheide-Anstalt. Das Edelmetall-Geschäft gehört aber schon seit dem Jahr 2000 nicht mehr zum Konzern. Evonik ist ein Kunstname, der angeblich vom lateinischen „evolvere“, „sich entwickeln“ abgeleitet ist. Quelle: dpa
OsramDer Konzern wurde benannt nach den beiden chemischen Elementen, die anfangs zur Herstellung von klassischen Glühlampen gebraucht wurden - OSmium und WolfRAM. Das Wolfram-Geschäft wurde allerdings 2008 verkauft. Quelle: dpa
DHLDie drei Buchstaben stehen für die Nachnamen der drei Firmengründer Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn. Quelle: dpa
EADSEuropean Aeronautic Defence and Space Company. Man wählte bewusst einen „neutralen“ englischen Namen für die deutsch-französisch-spanische Fusion. Der deutsche Vorgänger hatte da in elf Jahren schon vier Mal sein Briefpapier ändern müssen: von Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) zur Deutsche Aerospace AG (Dasa), die dann zur Daimler-Benz Aerospace und schließlich zu DaimlerChrysler Aerospace wurde. Wenigstens die Abkürzung konnte man da noch behalten. Quelle: dpa
BASF1865 wurde BASF als Badische Anilin- und Soda-Fabrik gegründet. „Badische“, weil der erste Firmensitz Mannheim war. Nach nur einer Woche zog BASF auf die gegenüberliegende Rhein-Seite nach Ludwigshafen, das damals zur bayerischen Pfalz gehörte. Anilin, ein Ausgangsstoff für Farben, und Soda zählten zu den ersten Produkten, die Mitarbeiter werden im Volksmund noch immer „Aniliner“ genannt. Quelle: REUTERS
KUKAKUKA ist die Kurzform von „Keller und Knappich Augsburg“. Früher hieß das Unternehmen IWKA: Industrie-Werke Karlsruhe Augsburg. Quelle: dpa
SGL CARBONSGL Carbon war vor dem Börsengang ein Teil des Chemiekonzerns Hoechst AG. Der Name entstand bei der Fusion der SIGRI GmbH (ehemals „Siemens Elektrographit“) mit der amerikanischen Great Lakes Carbon. „Carbon“ steht für Kohlenstoff, den chemische Grundlage für Graphit. Quelle: dpa/dpaweb
SAPAls fünf IBM-Mitarbeiter 1972 ihr eigenes Software-Unternehmen gründeten, nannten sie es etwas umständlich „Systemanalyse und Programmentwicklung GbR“, kurz SAP. Später wurde daraus die „SAP GmbH Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung“. Auf den Einladungen zur Hauptversammlung fand sich lange noch der Name. Heute heißt der Weltkonzern einfach SAP SE. Quelle: AP
GAGFAHWas für viele ein Sinnbild für Finanzinvestoren ist, die mit der Renovierung von billigen Arbeiterwohnungen knausern, klang ursprünglich ganz anders: „Gemeinnützige Aktien-Gesellschaft für Angestellten-Heimstätten.“ Quelle: dpa
LEONINoch vor 14 Jahren hieß der Draht- und Kabel-Hersteller Leonische Werke AG. Angefangen hatte das Unternehmen nämlich mit kleinen Gold- und Messing-Drähtchen, aus denen vorwiegend Schmuck hergestellt wurde - ein Kunsthandwerk, das aus dem französischen Lyon überliefert wurde. Die Produkte wurden als Leonische Waren bezeichnet. Quelle: dpa
infineonEin Kunstname, der an INFINity (englisch für Unendlichkeit) und AEON (griechisch für Ewigkeit) erinnern soll. Die ehemalige Schwestergesellschaft Epcos, die zur gleichen Zeit an die Börse ging und inzwischen zum japanischen TDK-Konzern gehört, gab sich weniger Mühe mit der Namensgebung: Epcos steht schlicht für „Electronic Parts and Components“ (Elektronik-Teile und Komponenten). Quelle: dapd
AldiDer Name „Aldi“ bedeutet Albrecht Discount, womit der Einzelhandelriese nach dem Familiennamen der beiden Eigentümer der rechtlich selbstständigen Gesellschaften Aldi-Nord und Aldi-Süd benannt ist. Die Brüder Karl und Theo übernahmen nach dem zweiten Weltkrieg den elterlichen Betrieb und expandierten immer mehr. Bis 1950 hatten sie es zu einer Lebensmittelkette von 13 Geschäften gebracht. Quelle: dpa Picture-Alliance
WMFDie Württembergische Metallwaren-Fabrik besteht bereits seit mehr als 160 Jahren. 1887 ging das Unternehmen an die Börse. Damit zählt es zu einer der ältesten Aktiengesellschaften Süddeutschlands. Der Konzern ist besonders für die Herstellung von Küchengeräten bekannt. Quelle: dpa
Hapag-LloydHapag-Lloyd ist eine Fusion der HAPAG (Hamburg-Amerikanische Paketfahrt-Aktien-Gesellschaft) und des Norddeutschen Lloyd. Quelle: dapd
EdekaEdeka schrieb sich früher „E.d.K.“, was Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin heißt. Seit 2005 ist Edeka durch die Übernahme der Spar Handelsgesellschaft der größte Verbund im deutschen Einzelhandel. Quelle: obs
MLPIm Namen stecken die beiden Firmengründer Manfred Lautenschläger und Eicke Marschollek. Der ehemalige Konkurrent AWD (heute SwissLife Select) hieß schlicht „Allgemeiner Wirtschafts-Dienst“. Quelle: dpa
TschiboDer Firmenname ist ein Mix aus „Tchiling“ und „Bohne“ – nach dem Firmen-Mitgründer Carl Tchiling-Hiryan und der Kaffeebohne, die die Grundlage des Konzerns war. Die Firma gehört heute übrigens zur Maxingvest AG. Das steht für Max und Ingeburg Herz Investments. Quelle: dpa/dpaweb
VartaUrsprünglich bekannt wurde die Varta AG für die Herstellung von Batterien. Daraus ergibt sich auch der Name: Der steht für Vertrieb, Aufladung und Reparatur transportabler Akkumulatoren. Heute kümmert sich die Varta AG hauptsächlich um die Verwaltung ihres Vermögens und ihrer Tochtergesellschaften. Das Batteriegeschäft hält sich aber bis heute. Quelle: dpa Picture-Alliance
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