Woran denken Sie?
Gentz: Es sind ganz andere, auch individuellere Shoppingtools denkbar. Ähnlich wie es Handy-Apps gibt, die Radiosongs erkennen, arbeiten wir an einer App-Lösung, um Kleidungsstücke aus Fotos zu erkennen. Wenn Sie in der U-Bahn sitzen, und Ihnen gefallen die Schuhe Ihres Gegenüber, reicht ein kurzer Scan mit dem Handy, und Zalando verrät ihnen, um welches Schuhmodell es sich handelt – und bietet natürlich den Kauf an. Und dann ist da noch das Projekt Shades of Grey.
Sie meinen die Sado-Maso-Buchreihe? Verkauft Zalando jetzt Sex-Bestseller?
Gentz: Nein, das natürlich nicht. Aber mit diesem Projekt werden wir zu jedem genauen Farbton eines Kleidungsstücks die passenden Zusatzprodukte anzeigen können.
Wann werden Sie die Anwendung starten?
Gentz: Wir sind schon mitten in der Entwicklung, und in ein paar Monate werden unsere Kunden Resultate sehen. Zudem werden wir unseren Kunden demnächst exaktere Informationen zu Lieferzeiten anbieten. Die meisten Kunden wollen möglichst genau wissen, wann ihr Paket eintrifft. Es wird vor allem im Ausland auch Expresszustellungen geben, und wir werden bei Retouren das Geld schneller an die Kunden zurückerstatten.
In der Startup-Szene wird Zalandos Technologie- und Wachstumskurs oft als Vorbild gesehen. Sehen Sie sich auch so?
Schneider: Wir sind die Letzten, die sich zu Vorbildern stilisieren wollen. Aber natürlich ist die Entwicklung von Zalando auch gute Werbung für den Startup-Standort Berlin. Auch hier können ein paar Studenten in einer WG ein Unternehmen gründen, und ein paar Jahre später macht dieses Milliardenumsätze in ganz Europa.