Die Drogeriemarktkette Rossmann ist im Ausland deutlich stärker gewachsen als daheim - aber die Wachstumsdynamik lässt nach. Sowohl in der Heimat als auch im Auslandsgeschäft fiel der Anstieg spürbar schwächer aus als 2015. Der Auslandsumsatz legte 2016 mit neun Prozent fast doppelt so stark zu wie das heimische Geschäft, wie Rossmann am Donnerstag in Burgwedel bei Hannover mitteilte. Ein Jahr zuvor hatten die Auslandserlöse allerdings noch um 14 Prozent zugelegt. Grund ist der harte Wettbewerb zwischen den Drogeriemarktketten in Deutschland. Zudem ist der deutsche Markt durch die hohe Dichte von Drogeriemärkten bereits sehr gesättigt.
Mit 2,3 Milliarden Euro entfielen mehr als ein Viertel von Rossmanns Konzernumsatz von 8,4 Milliarden Euro auf die Läden im Ausland (27 Prozent). Stark ist das Unternehmen besonders in Polen, fast drei Viertel aller Auslandsfilialen hat Rossmann dort.
Über seinen Gewinn spricht das Familienunternehmen stets vage. 2015 hatte Rossmann unter dem Strich 208 Millionen Euro verdient, wie der Chef des Familienunternehmens, Dirk Roßmann, sagte. Im vergangenen Jahr sei der Ertrag „nochmals gestiegen“.
Dennoch: „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Zuwachsraten kleiner werden“, sagte Roßmann. „Das Geschäft ist etwas rauer geworden, es gibt Gegenwind“, sagte er mit Blick auf den harten Wettbewerb. Im laufenden Jahr sei ein konzernweites Umsatzwachstum um fünf Prozent angepeilt.
Außerdem will Rossmann die Zahl der Filialen deutlich ausweiten: Bei Investitionen von 225 Millionen Euro sollen 220 neue Märkte im In- und Ausland eröffnet werden. 137 Millionen Euro sollen in Deutschland investiert werden. Expansionsschwerpunkte gebe es nicht, vielmehr bleibe es das Ziel, überall zwischen Alpen und Küste präsent zu sein. Im Süden der Republik ist der Wettbewerber dm traditionell stark.
Führende Drogeriemarktketten
Budnikowsky
Budnikowsky verfügte 2015 über ein Netz von 182 Filialen. Der Umsatz betrug 474 Millionen Euro.
Quelle: TradeDimensions; LZ; TradeDimensions; Statista
Stand: 10/2015
Müller
Müller ist die Nummer drei unter den Drogeriemärkten in Deutschland. In Deutschland setzte Müller 2015 2844 Millionen Euro um. In 518 Filialen konnten Kunden Müller besuchen.
Rossmann
Rossmann verfügt über ein größeres Filialnetz als dm - in Deutschland ist die Kette mit 1973 Filialen präsent - im Umsatz hinkt Rossmann dm allerdings hinterher: 2015 lag dieser bei 5380 Millionen Euro.
DM
dm ist die Nummer eins der Drogeriemärkte in Deutschland. Zumindest, was den Umsatz angeht. 6400 Millionen Euro hat der Platzhirsch unter den Drogerien im Jahr 2015 umgesetzt. In Sachen Filialnetz muss dm sich allerdings Dauerkonkurrent Rossmann geschlagen geben. Der hat in Deutschland nämlich 1973 Filialen, dm nur 1741.
Seit der Schlecker-Pleite 2012 wetteifern vor allem die Drogeriegiganten dm (Umsatz 2016 in Deutschland: 7,6 Milliarden Euro) und Rossmann miteinander und eröffnen immer mehr neue Märkte. In Deutschland erzielte Rossmann einen Umsatz von 6,1 Milliarden Euro, was ein Plus von 5,4 Prozent bedeutet. Mit derzeit 2057 Märkten in Deutschland sei die Kette das am weitesten verbreitete Drogeriemarktunternehmen Deutschlands, hieß es.
Insgesamt kommt die Gruppe im In- und Ausland auf - Stand März - 3635 Drogeriemärkte und beschäftigt 50 500 Mitarbeiter (davon in Deutschland 30 000).