Schlecker-Insolvenzverwalter „Schleckerfrauen“ sollen von Kartellklagen profitieren

Fünf Jahre nach der Pleite der Drogeriekette Schlecker ist noch kein Ende des Insolvenzverfahrens in Sicht.

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Der Insolvenzverwalter der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker, Arndt Geiwitz. Quelle: dapd

„Ich gehe davon aus, dass das Schlecker-Insolvenzverfahren insgesamt noch vier bis fünf Jahre dauern wird“, sagte Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz der WirtschaftsWoche. Vor allem Klagen gegen ehemalige Lieferanten der Drogeriekette wegen illegaler Preisabsprachen dürften mehrere Jahre in Anspruch nehmen. „Wir gehen gegen die Beteiligten aus fünf Kartellen gerichtlich vor, darunter sind Hersteller von Kaffee, Süßwaren, Drogerieartikeln und Waschmitteln“, sagte Geiwitz. „Insgesamt belaufen sich unsere Forderungen auf rund 335 Millionen Euro ohne Zinsen.“ Im Erfolgsfall würden vor allem die Schleckerfrauen profitieren. „Schadenersatzzahlungen kämen in erster Linie den rund 27.000 früheren Beschäftigten von Schlecker zugute“, sagte Geiwitz.

Neben den Kartellklagen strebt Geiwitz den Verkauf der Markenrechte von Schlecker für „einen ordentlichen Betrag“ an. Es sei allerdings „schwer, einen Käufer zu finden“, räumte Geiwitz ein, „wir wollen die Marke auch nicht an Glücksritter verkaufen, die den Namen dann für fragwürdige Geschäfte missbrauchen.“

Schlecker hatte am 23. Januar 2012 Insolvenz angemeldet, Tausende Mitarbeiter verloren in der Folge ihren Job. Gläubiger forderten rund eine Milliarde Euro.

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