Primark, eine Tochtergesellschaft der Associated British Foods plc (ABF), betreibt derzeit 310 Läden in elf Ländern und beschäftigt mehr als 62 000 Mitarbeiter. Im September 2015 eröffneten die Iren ihren ersten Laden in den USA und im April 2016 den ersten Store in Italien. In Deutschland gibt es Primark Stores in Bremen, Frankfurt (2), Gelsenkirchen, Dortmund, Hannover, Saarbrücken, Essen, Berlin (2), Karlsruhe, Düsseldorf, Köln, Stuttgart, Krefeld, Dresden, Kaiserslautern, Braunschweig, Weiterstadt, Leipzig und demnächst in Mannheim.
Primark & Co. haben einen gnadenlosen Wettbewerb im Handel mit Textilien entfacht. Die traditionsreichen deutschen Händler bekommen es mit extrem aggressiven europäischen Konkurrenten zu tun. Dazu zählen Inditex (Zara, Massimo Dutti) aus Spanien, der schwedische H&M-Konzern und die irische Primark-Gruppe. Inditex ist inzwischen in jeder größeren deutschen Stadt mit mindestens einer seiner Mode-Ketten vertreten.
Die Erfolgsmasche ist bei dem Trio nahezu identisch: modische Klamotten zu extrem günstigen Preisen. Die Unternehmen reagieren sehr schnell auf neue Trends und bringen fast wöchentlich neue Teile oder Kollektionen auf den Kleiderhaken. Sie produzieren aufgrund ihrer rasanten Expansion gigantische Volumen in Asien, Osteuropa oder Nordafrika. Das macht jeden einzelnen Rock, jedes T-Shirt, jede Hose, sehr preiswert. Die drei Moderiesen haben die gesamte Wertschöpfungskette im Griff. Von der Fertigung der Stoffe bis hin zur Präsentation in den eigenen Läden. Primark hat das Prinzip noch einmal in Richtung Discount zugespitzt, mit Angeboten wie drei T-Shirts für zehn Euro – da ist nicht nur das altehrwürdige Textilkaufhaus Wöhrl schlicht und einfach chancenlos.
Auch beim Branchenprimus Peek & Cloppenburg brummt es schon lange nicht mehr in den gut 90 deutschen Modetempeln, die die Düsseldorfer meist in den besten Lagen der Innenstädte gesetzt haben. Die Umsätze stagnieren, bestenfalls. Die Rendite bröckelt seit Jahren. Hinzu kommt: P&C ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Der Wechsel auf die Nachfolgegeneration holpert. Seitdem Junior Patrick Cloppenburg das Kommando übernommen hat, haben scharenweise Top-Leute das Unternehmen verlassen. Eine große Lücke riss beispielsweise der Weggang von Christian Meermann, der 2013 von Zalando gekommen war für die Düsseldorfer das E-Commerce-Geschäft aufbauen sollte.
Die besten Überlebenschancen trauen Branchenkenner kleineren Anbietern zu, die vor Ort verankert sind und ihre Kundschaft und den Bedarf kennen. In der Branche gelten zum Beispiel Engelhorn aus Mannheim, Konen aus München und L+T aus Osnabrück als positive Beispiele.