Skandal bei Fast-Food-Kette Kurswechsel bei Burger King lässt Fragen offen

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Neue Geschäftsführerin mit zweifelhaftem Ruf

Auch die wichtigste Personalie wirft Fragen auf. Nicole Gottschalk wurde als neue Yi-Ko-Geschäftsführerin ausgewählt. Das Unternehmen beschreibt sie als erfahrene Expertin für Qualitätskontrollen und Hygiene. Gottschalk war bisher für die Betreuung der Franchisenehmer zuständig. Warum hat sie Yi-Ko nicht schon früher Einhalt geboten? Wieso fielen ihr und Burger King die Probleme bei den regelmäßigen Qualitätskontrollen nicht auf?

Auch in Sachen Transparenz gibt es Verbesserungspotenzial. Warum sagt Burger King nicht, welche Filialen geschlossen wurden, sondern überlässt seine Kunden dabei den Mutmaßungen von Facebook-Nutzern?

Der vielleicht wichtigste Punkt ist jedoch der Umgang mit den Mitarbeitern. Immer wieder wurden Löhne und Zuschläge nicht oder verspätet gezahlt. In 320 Fällen musste die Gewerkschaft NGG daher Mitgliedern rechtlich helfen. Zudem wurden beinahe wöchentlich Betriebsräte verklagt, Yi-Ko scheiterte damit regelmäßig vor Gericht. Doch diese Zermürbungstaktik hatte System. Monatelang erklärte Burger King dazu nur, man könne den unabhängigen Franchisenehmern „beim Thema Personalverwaltung nur beratend zur Seite stehen“.

Dass das Unternehmen durchaus mehr Möglichkeiten hat, beweisen die jüngsten Maßnahmen.

Es wäre erfreulich, wenn die Empörung über Gammel-Salate zur Änderung aller unappetitlicher Geschäftsmethoden führt. In den kommenden Wochen muss sich zeigen, ob Deutschland-Chef Andreas Bork nur die Reißleine gezogen hat, um einen noch schlimmeren Imageschaden abzuwenden - oder ob er wirklich einen Kurswechsel betreibt.

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