Sportkonzern Fünf Dinge, auf die Sie in der Adidas-Bilanz achten sollten

Am Mittwoch präsentiert Vorstandschef Kasper Rorsted die Jahreszahlen des Sportkonzerns. Fünf Dinge sollten Anleger vorher wissen.

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In seinem ersten vollen Jahr an der Spitze ging es kräftig bergauf bei Europas größtem Sportkonzern. Quelle: Bloomberg

München Eins steht bereits fest: Vorstandschef Kasper Rorsted hatte einen glänzenden Start bei Adidas. Das legen die Zahlen der ersten neun Monate und die Prognose nahe. In seinem ersten vollen Jahr an der Spitze ging es kräftig bergauf bei Europas größtem Sportkonzern. Trotzdem gibt es einige wichtige Punkte, auf die Investoren achten sollten, wenn der Däne am Mittwochmorgen die Jahreszahlen präsentiert.

1. Amerika

In den USA hinkt Adidas Weltmarktführer Nike seit Jahren hinterher. Daher steht der größte Sportmarkt der Welt ganz oben auf der Agenda von Rorsted. Ein strammes Umsatzwachstum im vergangenen Jahr gilt als sicher.

Doch wie viel hat Adidas in Amerika verdient? Zuletzt blieb auf dem Kontinent unterm Strich kaum etwas übrig. Die Marke mit den drei Streifen hat viele Millionen ins Marketing gesteckt. Darüber hinaus hat Rorsted das Personal in der der US-Zentrale in Portland aufgestockt. Ist die Marge auch 2017 mager ausgefallen, so sollten die Investoren genau hinschauen, was Rorsted für 2018 ankündigt. Langfristig ist die Aufholjagd in Amerika nur sinnvoll für die Anleger, wenn Adidas dort Geld verdient.

2. Reebok

Unter Rorsteds Vorgänger Herbert Hainer kam die US-Tochter nicht in Fahrt. Gelingt dem ehemaligen Henkel-Chef nun die Wende? Rorsted hat die Erwartungen heruntergeschraubt. Was zehn Jahre versäumt worden sei, lasse sich nicht über Nacht reparieren. Gleichwohl betont er immer wieder, dass das Label aus Boston mittelfristig dieselben Margen abliefern müsse wie die Kernmarke Adidas. Daher sollten Anleger genau darauf schauen, wie sich Reebok 2017 entwickelt hat und welche Prognose Rorsted für 2018 abgibt.

3. Online-Handel

Rorsted betonte zuletzt immer wieder, wie wichtig der eigene Online-Shop sei. Für ihn sei es der bedeutendste Laden weltweit. An diesen Worten muss er sich messen lassen. Das Wachstum im eigenen E-Commerce sollte daher weit über dem des Konzernumsatzes liegen. Alles andere wäre eine riesige Enttäuschung. Der eigene Internet-Store ist auch deshalb sehr bedeutend, weil dieses Geschäft profitabler ist als über Sporthändler.

4. China

Für Adidas ist China der Wachstumsmotor schlechthin. Gleichzeitig erzielt der Konzern in der Volksrepublik die höchsten Margen. Ein sattes Plus ist daher Pflicht, genauso wie ein positiver Ausblick.

5. Welthandel

Kaum ein anderer Dax-Konzern ist so international wie Adidas. Die Franken produzieren hauptsächlich in Fernost, verkaufen ihre Turnschuhe, Shirts und Shorts in praktisch allen Ländern der Erde. Daher ist das Unternehmen auf freien Handel und niedrige Zölle angewiesen.

Ein Handelskrieg, wie ihn US-Präsident Donald Trump vom Zaun brechen könnte, wäre deshalb Gift für Adidas. Daher sollten Anleger auf entsprechende Aussagen Rorsteds in jedem Fall genau achten.

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