Stagnierende Umsätze Spielwarenbranche verliert ein bisschen den Spaß

Mit einem Ergebnis plus/minus null wäre die Spielwarenbranche zufrieden. Die aktuelle Wirtschaftslage, der Online-Handel und die Verkürzung des Weihnachtsgeschäfts machen den Händlern zu schaffen.

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Spaß am Ball: Das digitale Kinderzimmer ist nicht mehr weit. Quelle: dpa

Nürnberg Nach einem Plus von drei Prozent im Vorjahr rechnet die deutsche Spielwarenbranche in diesem Jahr mit stagnierenden Umsätzen. „Für 2013 erwarten wir eine stabile Inlandsmarktentwicklung. Plus/minus null Prozent wäre realistisch positiv, plus ein Prozent wäre schon Champions League“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands des Spielwaren-Einzelhandels (BVS), Willy Fischel, am Montag zum Abschluss der diesjährigen Spielwarenmesse in Nürnberg. Grund dafür seien nicht nur die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auch die Konzentration des entscheidenden Weihnachtsgeschäfts auf nur noch wenige Wochen mache den Händlern das Leben schwer.

Hinzu komme der kräftig wachsende Handel über das Internet, der laut Fischel bei Spielsachen 2013 einen Anteil von gut 27 Prozent erreichen wird. Deshalb dürften die Fachgeschäfte auch nicht den Anschluss an die Online-Welt verlieren, forderte der BVS-Chef. „Ein Teil des Spielwarenumsatzes findet nach Ladenschluss statt.“ Fischel rechnet damit, dass die auf der Messe gezeigte Kombination von traditionellem Spielzeug mit Hightech-Elektronik keine Eintagsfliege bleibt. „Kinder stehen auf Klassiker, aber das digitale Kinderzimmer hat Zukunftspotenzial – das ist keine vorübergehende Erscheinung.“

Mit 73.500 Besuchern aus 113 Ländern waren diesmal rund 2.500 Händler weniger zur weltweit größten Branchenschau gekommen als im Vorjahr. Vor allem Südeuropa war trotz des gestiegenen Anteils an internationalen Besuchern seltener vertreten. Insgesamt wurde diesmal weniger geordert, dafür rückte die Messe als Kommunikations- und Präsentationsplattform stärker in den Mittelpunkt, wie Messechef Ernst Kick erläuterte. Er zeigte sich zufrieden: „Allgemein ist die Stimmung sehr gut.“ Diesen Eindruck bestätigte auch Ulrich Brobeil vom Deutschen Verband der Spielwaren-Industrie.

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