Start im Herbst Lufthansa treibt Eurowings-Ausbau voran

Für die Expansion der Lufthansa-Billigtochter Eurowings gibt es bereits knapp ein Dutzend potenzielle Partner. Bis Herbst soll geklärt werden, unter welchen Bedingungen europäische Fluglinien einsteigen können.

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Der Neueinsteiger mit 90 Flugzeugen soll im Wettbewerb mit den Billigflug-Marktführern Ryanair und Easyjet bestehen können. Quelle: dpa

Frankfurt Die Lufthansa will bis Herbst die Eckpunkte für die Expansion der konzerneigenen Billigfluglinie Eurowings festlegen. Bis dahin solle klar sein, unter welchen Bedingungen andere europäische Fluglinien an Eurowings andocken können, sagte ein Eurowings-Sprecher am Freitag.

Bereits klar sei, dass Partner-Airlines nach dem Beitritt ihren Namen aufgeben müssen. Auch Marketing, Vertrieb und Netzplanung würden an Eurowings übergehen. Das gesamte Programm laufe unter dem Namen „Eurowings Connect“. Für das Projekt gebe es bereits knapp ein Dutzend potenzielle Partner, sagte Lufthansa-Manager Max Kownatzki dem Fachmagazin „fvw“.

Nach Aussagen eines Lufthansa-Insiders sind bei Eurowings Connect verschiedene Modelle der Zusammenarbeit mit Partnern geplant: Für kleinere Gesellschaften mit bis zu 50 Flugzeugen seien Marketing-Abkommen die wahrscheinlichste Lösung. Bei größeren Airlines wären Überkreuzbeteiligungen vorstellbar.

Der neue Wachstumskurs der Lufthansa ist von langer Hand geplant. Konzernchef Carsten Spohr wirbt seit langem für eine starke Expansion der Tochter Eurowings, da die Kosten der traditionsreichen Fluglinie Lufthansa selbst aus seiner Sicht viel zu hoch sind.

Der Neueinsteiger mit 90 Flugzeugen soll hingegen 40 Prozent billiger fliegen als die Lufthansa und so im Wettbewerb mit den Billigflug-Marktführern Ryanair und Easyjet bestehen können. „Wir als Europas Nummer eins wollen bei einer Konsolidierung dabei sein und nicht nur zugucken“, hatte Spohr Ende April auf der Hauptversammlung des Konzerns gesagt.

Eines der ersten Ziele ist die Komplettübernahme von Brussels Airlines, die nun im September über die Bühne gehen soll. Doch hinter den Kulissen ist die Konzernspitze nach Aussagen von Insidern schon weiter: Seit Monaten verhandle die Lufthansa mit den Rivalen SAS und Condor über Partnerschaften, hatten mehrere mit den Gesprächen vertraute Personen Reuters gesagt.

Die Verhandlungen könnten in Übernahmen resultieren. Die Airlines würden dann an Eurowings angedockt werden. Für die Lufthansa wäre die Einkaufstour ein Strategieschwenk: Seit der Übernahme von Austrian Airlines 2009 war der Konzern damit beschäftigt, Töchter zu sanieren oder zu verkaufen.

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