Zigarren und Fahrräder? Bei Villiger ist das über zwei Jahrzehnte völlig normal. In den 80er Jahren übernimmt die Zigarrenmanufaktur die Fahrradfabrik Kalt in Buttisholz in Luzern, um sich ein zweites Standbein aufzubauen. Zigarren kommen in diesem Jahrzehnt immer mehr aus der Mode. Die Schweizer Produktion bricht zwischen 1972 und 1979 um die Hälfte ein.
Das Fahrradgeschäft läuft zunächst gut. 1997 kauft Villiger deshalb sogar die ehemaligen Ostdeutschen Diamant Fahrradwerke, bei deren Gründung die Firma auch beteiligt war.
Doch schon Anfang der 2000er Jahre ist es mit der Freude am Zweirad vorbei. Der Markt schwächelt. Nach anhaltenden Verkaufseinbußen von minus 25 bis 35 Prozent verkauft Villiger im Jahr 2002 die gesamte Fahrradsparte an die US-Firma Trek, einen der größten Fahrradhersteller der Welt, und konzentriert sich fortan wieder auf das Kerngeschäft Zigarren und Zigarillos. Die Trek Fahrrad GmbH hat den Namen Villiger Bikes aber beibehalten.
Wissenswertes zu Villiger
...richteten Jean Villiger und seiner Frau Louise in Pfeffikon im Schweizer Kanton Luzern eine kleine Zigarrenmanufaktur ein, mit der alles begann.
Das Unternehmen feierte 2013 seit 125-jähriges Bestehen.
2012 konnte die Villiger-Gruppe ihren Absatz noch um 9,4 Prozent auf 1,5 Milliarden Zigarren und Zigarillos steigern. 2013 lag das Absatzplus nur noch bei 1 Prozent. Schuld sind die Steuererhöhungen, die in den Kernmärkten Deutschland und Frankreich zu deutlichen Absatzrückgängen führten.
Inzwischen wird die Villiger Söhne AG in dritter Generation von Heinrich Villiger geführt und ist ein international erfolgreiches Zigarrenunternehmen. Nach eigenen Angaben zählt Villiger weltweit zu den Top Ten der Branche und liefert seine Zigarren und Zigarillos in 80 Länder, vor allem nach Europa und Asien.