Streik abgewendet Lufthansa und Cockpit wollen wieder reden

Kurz vor dem letzten Ferienwochenende mehrerer Bundesländer gibt es Entwarnung: Die Pilotengewerkschaft Cockpit und Lufthansa werden wohl nochmal miteinander reden. Doch damit ist nur die akute Streikgefahr gebannt.

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Sie fliegen zunächst einmal wie gewohnt weiter: Lufthansa-Piloten in einer Airbus-Maschine in Hamburg. Quelle: dpa

Frankfurt Lufthansa-Passagiere können zumindest für die nächsten Tage aufatmen: Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) kehrt im Konflikt um die Frühverrentung der Flugkapitäne an den Verhandlungstisch zurück. Die Streikankündigung halten die Piloten aber grundsätzlich aufrecht.

„Die VC erwartet für die am kommenden Donnerstag anberaumten Verhandlungen, dass das Lufthansa-Management seine Forderungen korrigiert und endlich auf einen ernsthaften und ehrlichen Lösungskurs einschwenkt“, erklärte die VC. Bis zu einer Einigung halte die VC die Planungen für Arbeitskampfmaßnahmen aufrecht.

Eine Lufthansa-Sprecherin bestätigte den Termin. „Am Donnerstag werden Gespräche aufgenommen, um über den weiteren Prozess zum Verhandlungsverlauf zu sprechen“, sagte sie. Die Lufthansa freue sich über die positive Reaktion von Cockpit und darüber, dass die akute Streikgefahr nicht mehr besteht.

Parallel brodelt es auch bei der Bahn. In dem festgefahrenen Bahn-Tarifkonflikt geht es zum einen um Entgeltsteigerungen für Beschäftigte, zum anderen um die künftige Form der Zusammenarbeit der beiden Gewerkschaften GDL und EVG. Die GDL hat ihre Mitglieder für diesen Mittwoch zu einer Protestversammlung in Fulda aufgerufen.

Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens hatte die VC am Vortag zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert und ein Schreiben an die Pilotengewerkschaft geschickt. Über den Inhalt wurde weiterhin nichts bekannt.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein Streit um die Übergangsrente für die Lufthansa-Kapitäne. Cockpit hatte die Verhandlungen in der vergangenen Woche für gescheitert erklärt und einen Streik angekündigt, Details aber offengelassen. VC betonte, die Verhandlungen seien nicht von der Gewerkschaft abgebrochen worden, „sondern sind an der nicht erfolgten Abgabe eines konkreten, kompromissfähigen Angebots des Lufthansa Managements gescheitert“.

VC-Sprecher Jörg Handwerg sagte laut Mitteilung, es gehe nicht um eine Verbesserung der Bedingungen. Die VC habe sich verpflichtet, dass gegenüber dem bisherigen Vertrag Kostensenkungen für Lufthansa erzielt werden. „Hierzu bedarf es aber eines grundsätzlichen Willens seitens des Managements zu einem Kompromiss, statt eines Kahlschlages“.

Zudem wirft Cockpit der Lufthansa vor, immer weitere Themen auf die Tagesordnung bei den Verhandlungen zu setzen. Das Management scheine auf Zeit spielen zu wollen. Inzwischen stünden 15 Themen auf der Agenda. „So werden wir nicht fertig“, sagte ein VC-Sprecher.

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