Streit zwischen Alnatura und dm-Drogeriemarkt „dm-Entscheidung ist natürlich unerfreulich“

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"Da gibt es noch viel Luft nach oben."

Wird es Alnatura in weiteren Ländern geben?
Dazu gibt es noch keine Entscheidung, aber wir prüfen, welche Möglichkeiten es gibt.    

Die beliebtesten Händler der Deutschen
Das Logo des Parfümerie- und Handelskette "Douglas" Quelle: dpa
Das Aldi-Logo Quelle: REUTERS
Eine Kaffeetasse in einer Tchibo-Filiale vor einem Produktregal. Quelle: dpa
Ansicht des Logos und des Schriftzugs der Drogeriemarktkette Müller Quelle: dpa
Eine Kundin schiebt in einer Rossmann-Filiale einen Einkaufswagen. Quelle: dpa
Ein Kugelschreiber mit der Aufschrift "Otto...find ich gut." Quelle: dpa
Eine Verkäuferin ordnet die Buchauslagen in einer Thalia Filiale Quelle: dpa

Gleichzeitig eröffnen Sie weitere eigene Alnatura-Märkte. Wie viel Platz sehen Sie für die Expansion in Deutschland?
Wir werden Mitte März in der Berliner Friedrichstraße unsere 100. Filiale eröffnen, Ende 2016 wird es deutschlandweit rund 110 Märkte geben. Langfristig ist ein Vielfaches möglich, da zeichnen sich noch keine Grenzen ab. Wir erleben gerade eine erstaunliche Nachfrage. Nehmen Sie eine Stadt wie Freiburg. Dort betreiben wir vier Märkte, doppelt so viele wären möglich. Allein in München könnte ich mir 25 Alnatura-Läden vorstellen. Das einzige Problem ist, dass es in den Metropolen kaum noch gute Standorte gibt.

Kleine Bio-Händler sind von derlei Expansionsplänen wenig begeistert. Sie monieren, dass Alnatura zu offensiv mit dem klassischen Handel kooperiert und befürchten Preiskämpfe in der Bio-Branche.
Wir sollten uns in der Branche lieber Gedanken darüber machen, wie wir mehr und nicht weniger Menschen erreichen. Momentan liegt der Bio-Anteil am Gesamtumsatz im Lebensmittelhandel bei fünf Prozent. Da gibt es noch viel Luft nach oben. Wir müssen überlegen, wie wir Anteile von 20 oder sogar 50 Prozent erreichen können und was jeder einzelne Händler tun kann, um mehr Kunden zu gewinnen.      

Die größten Lebensmittelhändler Deutschlands

Haben kleine selbständige Bio-Händler überhaupt noch eine Chance?
Es gibt extrem erfolgreiche Bio-Einzelhändler, die sensationelle Umsätze machen. Sie haben ihre Läden allerdings erweitert oder sich stärker spezialisiert. Auch Hofläden und Geschäfte mit einem höheren Gastronomieanteil sind im Kommen. Es gibt also viele Möglichkeiten. Nur wer sich nicht verändert, wird langfristig keinen Erfolg haben. Nur abzuwarten, dass die Kunden zum Einkaufen kommen, funktioniert nicht mehr.

Welche Trends sehen Sie in der Branche?
Seit Jahren steigt die Zahl der Veganer und Vegetarier. Darüber hinaus gibt es aber auch sehr viele Menschen, die aus gesundheitlichen und Umweltschutzgründen einfach weniger Fleisch essen möchten. Das ist ein Trend, der immer stärker wird und den wir auch in den Geschäften spüren. Zwei Drittel der Alnatura-Produkte sind vegan. Der Marktanteil ist insgesamt zwar klein, aber die Richtung stimmt.

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