Tabak-Alternative Das Geschäft mit der E-Zigarette

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Ernährungsminister stellt sich quer

Die EU-Kommission und die Bundesregierung jedoch sehen das mit Sorge. „Auch von diesen vermeintlich harmlosen Erzeugnissen gehen gesundheitliche Gefahren für Kinder und Jugendliche aus“, sagt Ernährungsminister Christian Schmidt (CSU). Das Deutsche Krebsforschungszentrum hatte vor dem Chemikaliengemisch gewarnt.

EU-Regeln für nikotinhaltige E-Zigaretten will Schmidt in Deutschland weitestgehend auch auf nikotinfreie E-Zigaretten anwenden: ein Abgabeverbot an Kinder und Jugendliche sowie Werbebeschränkungen. „Mein Ziel ist es, Kinder und Jugendliche vor dem Einstieg in eine potenziell tödliche Raucherkarriere zu schützen.“ Schmidt fürchtet: Wer dampft, der raucht bald auch.

Es sei genau andersherum, hört man in der Branche. Fast alle Kunden kämen von der Tabak- zur E-Zigarette. Sie wollten mit dem Rauchen aufhören. „Wir haben gar keine Lust, Nichtraucher anzufixen. Bei 18 Millionen Rauchern ist das Potenzial groß genug“, sagt Dac Sprengel, der Vorsitzende des Verbands des eZigarettenhandels. Werbeverbote jedoch entzögen vielen Händlern die Existenzgrundlage.

Sprengel sagt auch, für Jugendliche sei die E-Zigarette nicht geeignet. „Es ist richtig, darauf hinzuweisen, dass es schädlich sein könnte, auch wenn wir es nicht genau wissen.“ Man dürfe dabei nur nicht den Dampf der E-Zigarette mit frischer Luft vergleichen – sondern mit Tabakrauch.

Laura Deppe steht in ihrem Laden in Kreuzberg und atmet Dampf aus. Bald wird ihr Geschäft ein Jahr alt. Wie viele folgen, hängt auch davon ab, wie die EU-Richtlinie in Deutschland umgesetzt wird. Die Frist endet im Mai 2016. Die Händlerin meint: „Nach der Sommerpause wird es Ernst.“

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