Textildiscounter NKD schrammte knapp an Pleite vorbei

Teure Probleme beim Billigheimer: Deutschlands drittgrößter Textildiscounter NKD schlitterte nach Informationen der WirtschaftsWoche im Frühjahr nur knapp an der Insolvenz vorbei.

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Fußballspieler Robert Mak Quelle: dpa

Claas E. Daun, über seine Holding Daun & Cie AG Mehrheitseigentümer des Discounters aus dem fränkischen Bindlach, soll Mittel in Höhe von 40 Millionen Euro nachgeschossen haben, um eine unmittelbare Pleite abzuwenden. Auf Nachfrage wollte er sich nicht äußern.

Vergangene Woche hatte Daun angekündigt, NKD zu verkaufen. Wie mehrere Führungskräfte der WirtschaftsWoche berichteten, war die erste Bilanz für das Geschäftsjahr 2012 falsch. Ein Verlust von 40 bis 60 Millionen Euro sei nicht ausgewiesen worden, was Insider auch auf fragwürdige Finanztransaktionen zurückführen. So sollen etwa Gelder über Hongkong und die Schweiz nach Zypern abgeflossen sein. NKD-Interimsgeschäftsführer Ralf Schmitz von der Kölner Sanierungskanzlei Ziems und Partner teilte mit, dass Ermittlungen eingeleitet wurden. „Selbstverständlich kooperieren wir mit den dafür zuständigen Behörden.“

Auch Aufsichtsräte von Daun & Cie machen Druck: Im Juli ist eine Sondersitzung des Gremiums angesetzt. Dabei wird es auch um Geschäftsführer Michael Krause gehen, von dem sich NKD im April 2013 trennte. Beide Seiten äußern sich nicht zu den Hintergründen. Daun selbst war bis Ende 2012 ebenfalls NKD-Geschäftsführer. Die Handelskette, Trikotsponsor des Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg, hatte 2011 rund 7000 Mitarbeiter und 600 Millionen Euro Umsatz.

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