Lebensmittelimporte aus der Türkei, China und Indien werden europaweit am häufigsten beanstandet, berichtet die WirtschaftsWoche. Das zeigt eine neue Statistik des EU-Schnellwarnsystems für Lebensmittel, kurz RASFF. Sobald bei Kontrollen innerhalb der EU oder an den Außengrenzen gesundheitsgefährdende Lebensmittel auftauchen, werden über das Meldesystem alle EU-Länder alarmiert.
Im vergangenen Jahr war dies insgesamt rund 3000 Mal der Fall. Allein 254 Warnmeldungen betrafen dabei chinesische Produkte und 274 Meldungen türkische Waren. 200 Mal wurden indische Lebensmittel beanstandet. Das geht aus dem vorläufigen RASFF-Jahresbericht für 2016 hervor, der der WirtschaftsWoche vorliegt.
Unter anderem wurden bei Obst- und Gemüseimporten zu hohe Pestizidwerte und Salmonellen nachgewiesen. In Nusslieferungen fanden Lebensmittelinspekteure Pilzgifte. Seit Jahresbeginn 2017 gab es zudem zahlreiche Warnmeldungen aus Deutschland, die chinesische Produkte betrafen. So wurde im Mai genetisch veränderte Papaya in chinesischen Fruchtcocktails entdeckt. Auch vor Tintenfisch mit zu hohen Cadmium-Werten und zuckerfreien Drops, in denen Metallfragmente steckten, warnten deutsche Kontrolleure über das RASFF-System.
Bei Lebensmittelimporten aus diesen Ländern gibt es häufig Warnungen
Die vorliegenden Zahlen beruhen auf einer Statistik des EU-Schnellwarnsystems für Lebensmittel. Über RASFF (kurz für Food and Feed Safety Alerts) werden Meldungen über Lebensmittel, Futtermittel und Lebensmittelbedarfsgegenstände ausgetauscht, von denen ein Gesundheitsrisiko ausgeht.
Spanien
2014: 169 Warnungen
2015: 158 Warnungen
2016: 177 Warnungen
USA
2014: 164 Warnungen
2015: 87 Warnungen
2016: 178Warnungen
Indien
2014: 199 Warnungen
2015: 276 Warnungen
2016: 200 Warnungen
China
2014: 417 Warnungen
2015: 394 Warnungen
2016: 254 Warnungen
Türkei
2014: 200 Warnungen
2015: 281 Warnungen
2016: 274 Warnungen
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