Ein Blick auf die Zahlen verrät, dass gerade Biotees in den letzten Jahren tatsächlich beliebter geworden sind. Während 2003 noch lediglich zwei Prozent der in Deutschland getrunkenen Tees aus biologischem Anbau stammten, hat sich dieser Wert heute verdreifacht.
Oliver Hausmann glaubt, das die wachsende Vielfalt auf dem deutschen Markt für immer mehr Teetrinker sorgen wird: „Früher war es hauptsächlich Schwarz-und Kräutertee, heute werden exotischere Sorten wie Matcha-, Mate -, Chai- oder Oloong-Tees immer beliebter.“ Um neue Teesorten ausfindig zu machen ist Hausmann daher jedes Jahr in bekannten Anbauländern wie Taiwan oder Japan unterwegs.
Wie man guten Tee erkennt?
Doch woran erkennt man einen guten Tee? Hier scheiden sich die Geister: Während Hersteller von klassischen Teebeuteln stets betonen, dass die Größe der Teeblätter keinen Einfluss auf die Qualität habe, schwören viele Teefanatiker auf lose Blätter. „Sie sollten die Blattstruktur erkennen können, außerdem ist der Geruch ein entscheidender Faktor um die Teequalität beurteilen zu können“, erklärt Hausmann.
Ebenso wichtig sei es, den Tee in einem Sieb aufzugießen, damit er genug Platz zum aufquellen habe. Wer trotz aller Vorbehalte beim Teegenuss dennoch nicht auf die Vorzüge eines Teebeutels verzichten wolle, dem empfiehlt Patrick Ulmer von 5Cups die moderne Variante des Teebeutels, der die Form einer Pyramide hat.
Tee geht nicht nur heiß
Bei all der Uneinigkeit über die Zubereitung von Tee, sind sich die Experten in einer Sache einig: Tee ist nicht nur gesünder als Kaffee, er hält auch besser und länger wach: „Kaffee reißt einen förmlich aus der Müdigkeit, lässt einen aber genauso schnell wieder fallen. Tee hingegen nimmt einen langsam in den Arm, weckt auf und hält einen dort lange fit“, schwärmt Patrick Ulmer. Dabei müsse Tee noch nicht einmal heiß getrunken werden.
So bieten Unternehmen wie Teekanne spezielle Mischungen an, die mit kaltem Wasser aufgegossen werden und so einen Eistee ergeben. „Es gibt mittlerweile auch Barkeeper die Cocktails mit Tee mischen oder Bars, in denen man sogenannte Teeshots bestellen kann“, erläutert Patrick Ulmer weitere Zubereitungsmöglichkeiten. Teeshots seien kleine Aufgüsse, bei denen der Tee in einer Espressomaschine zubereitet wird. „Mit Tee kann man einfach so viel mehr machen als mit Kaffee“, freut sich Ulmer.
Wird also der Tee den Kaffee hierzulande bald ablösen? So weit ist es noch nicht, dessen ist man sich bei allem Enthusiasmus einig. „Ich glaube aber, dass es immer mehr Mischtrinker gibt und geben wird, die neben Kaffee auch gerne Tee trinken“, erklärt Oliver Hausmann.