Trend-Getränk Tee ist der neue Latte Macchiato

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Startups mischen den Tee-Markt auf

Ganz ähnlich sieht das Patrick Ulmer: „Tee ist das perfekte Getränk für den Arbeitsalltag denn es hält einen geistig wie auch körperlich fit.“ Ulmer ist Geschäftsführer von 5Cups and some sugar, einem Berliner Startup, das seit einem guten Jahr Tee zum Selbstmischen anbietet. Im Onlineshop des zehn Mann starken Unternehmens kann der Kunde aus zahlreichen Sorten wählen, diese mischen, mit Aromen versehen oder mit unterschiedlichen Blüten verfeinern.

Ein Onlineshop für Tees nach dem MyMuesli-Konzept. Und offenbar einer mit Potenzial: Ulmer und sein Team haben im ersten Geschäftsjahr Tee für rund 1,2 Millionen Tassen verkauft.

Mythen rund um Kaffee
Kaffee Quelle: dpa
Kaffee-Filter Quelle: dpa
Kaffee Quelle: dpa
Kaffeetasse und Kaffeebohnen Quelle: dpa
Gerücht: Kaffee schadet dem HerzenDieses Gerücht scheint falsch zu sein, denn viele Studien ergaben sogar das Gegenteil: So fanden Forscher der Universität Utrecht heraus, dass täglich zwei bis vier Tassen Kaffee das Risiko eines Herzinfarkts um bis zu 20 Prozent senken können. Südkoreanische Wissenschaftler erklärten zudem, dass wenige Tassen am Tag verstopfte Arterien verhindern können. Auch ihre Forschungsergebnisse zeigten, dass Testpersonen, die drei bis fünf Tassen Kaffee pro Tag tranken, deutlich seltener unter Vorzeichen von Herzkrankheiten litten. Quelle: dpa
Gerücht: Kaffee schützt vor DiabetesZumindest senkt Kaffeekonsum das Diabetes-Risiko. Dies hat eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung ergeben. Bei täglich über vier Tassen Kaffee lässt sich das Diabetes-Risiko um ein Viertel senken. Quelle: dpa
Gerücht: Kaffee ist das beliebteste Getränk beim ersten DateTatsächlich geht mit 73,3 Prozent die Mehrheit der Deutschen beim ersten Date einen Kaffee trinken. Dies hat eine Umfrage der Online-Partnervermittlung ElitePartner ergeben. Essen gehen liegt mit 72,1 Prozent knapp dahinter. Nur 5,4 Prozent treffen sich beim ersten Date direkt zu Hause. Quelle: Fotolia

Der Geschäftsführer von 5Cups sieht in Tee das „neue große Ding“ auf dem Getränkemarkt. „Viele Tees kommen aus einem Bio-Anbau und es ist ein veganes Getränk, das passt perfekt zu dem heutigen Lebenswandel vieler Leute.“

Außerdem sei Tee aufgrund seiner vielen Variationsmöglichkeiten das perfekte Getränk für den ganzen Tag. „Am Morgen macht mich ein schwarzer Tee wach, Mittags hält mich eine grüne Variante fit und am Abend beruhigt mich ein Kräuter-oder Früchtetee“, preist Ulmer die Vielfalt an.

Viel Auswahl zu einem stolzen Preis

Der 5Cups-Chef will mit seinem Kollegen die Langeweile ablösen, die seiner Meinung nach auf dem deutschen Teemarkt vorherrscht: „Seit der Erfindung des Teebeutels vor rund 100 Jahren gab es hier keine wirkliche Innovation mehr.“

Doch nicht nur die Verpackung der Teeblätter stört ihn, auch die Möglichkeiten Tee zu kaufen hält Ulmer für veraltet: „Die meisten kaufen heute ihren Tee im Supermarkt oder in der Drogerie. Ein Teetrinker wird da allerdings nicht glücklich, weil er keinen Einfluss auf den Geschmack, auf die Zusammensetzung hat.“

Fakten zum Tee und Teekonsum

In Fachgeschäften könne man die Zusammensetzung auch nicht beeinflussen, lediglich die Auswahl der Sorten sei größer. Bei 5Cups hingegen seien rechnerisch mehr als zwei Milliarden Teemischungen möglich, außerdem würden spezielle Algorithmen garantieren, dass die am Computer erstellte Mischung auch harmoniere.

Für die persönliche Teemischung bei 5Cups zahlt man einen stolzen Preis, im Schnitt rund neun Euro je 100 Gramm. Zum Vergleich: Im Supermarkt kostet dieselbe Menge Tee etwa fünf Euro.

Das Startup rechtfertigt den hohen Preis auch mit der Qualität der Teesorten eine hervorragende Qualität und damit, dass sie meist aus Bio-Anbau stammen.

Doch sind Teetrinker hierzulande bereit, solch einen hohen Preisunterschied zu zahlen? Dessen ist sich Oliver Hausmann sicher. Der 39-Jährige ist Geschäftsführer von Lieblingstee.de, einem Onlineshop, der sich auf den Verkauf von hochwertigen Tees spezialisiert hat. „Gerade für Biotees von einer hohen Qualität sind die Kunden bereit, tiefer in die Tasche zu greifen da solch ein Tee immer mehr als Genussmittel verstanden wird“, sagt Hausmann. Auf seiner Website kosten die Tees im Schnitt rund acht Euro je 100 Gramm, neben Privatkunden beliefert er „gehobene Gastronomie“ in Köln und Berlin.

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