Übernahmen Deutsche Börse setzt auf Hedgefonds

Die Deutsche Börse verlagert ihr Geschäft auf Hedgefonds. Die Börsen.-Tochter Clearstream konnte zuletzt in Irland weitere Zukäuft tätigen. Die Börse soll unabhängiger vom klassischen Aktiengeschäft werden.

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Das Firmenlogo vor dem Hauptsitz der Deutsche Börse AG in Eschborn bei Frankfurt am Main. Die Deutsche Börse will unabhängiger vom klassischen Börsenhandel werden. Quelle: dpa

Frankfurt Die Deutsche Börse stockt ihr Geschäft mit Hedgefonds durch einen Zukauf in Irland kräftig auf. Die Börsen-Tochter Clearstream kauft dem Finanzdienstleister Citco sein Verwahrgeschäft für Hedgefonds von Finanzinstituten ab, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Deutschlands größter Börsenbetreiber legt dafür einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag auf den Tisch.

Im Rahmen des Zukaufs übernimmt Clearstream rund 300 Mitarbeiter von Citco in Cork und darf künftig auch die Verwahr-IT-Infrastruktur der Firma nutzen.

Um Banken und anderen Profi-Anlegern bei Investitionen in Hedgefonds unter die Arme zu greifen, hatte Clearstream bereits Ende 2012 eine Filiale in der irischen Hauptstadt Dublin eröffnet, in der zahlreiche Fonds angesiedelt sind. Banken und Vermögensverwalter müssen damit nicht selbst Systeme für die Abwicklung und das Management der Investments betreiben, sondern können diese Aufgaben an Clearstream auslagern. Die Niederlassung in Dublin hat Clearstream im Vorfeld der Übernahme aber bereits wieder geschlossen, die rund 15 Mitarbeiter siedeln zu den Citco-Kollegen nach Cork um.

Clearstream wurde in den 1970er Jahren für die Abwicklung und Verwahrung europäischer Staatsanleihen gegründet. Zuletzt ist die Börsen-Tochter jedoch auch in zahlreiche neue Märkte und Geschäftsbereiche vorgestoßen. Neben dem Investment Fund Service hat besonders die Verwaltung und das Management von Sicherheiten an Bedeutung gewonnen. Für die Deutsche Börse zählt Clearstream derzeit zu den wenigen Bereichen, in denen das Unternehmen kräftig wächst. Im vergangenen Jahr legte Clearstream deutlich zu, während der Handel mit Aktien und Derivaten stagnierte. Börsenchef Reto Francioni will die Abhängigkeit des Konzerns vom Börsenhandel reduzieren und deshalb die Bereiche Marktdaten und IT sowie das Nachhandelsgeschäft von Clearstream ausbauen.

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