Ufo Eurowings-Flugbegleiter kündigen Streiks an

Die Flugbegleiter der Lufthansa-Billigtochter Eurowings planen der Gewerkschaft Ufo zufolge einen Arbeitsausstand. Die Konzernspitze ließe sich auf keine Schichtung ein. Folgt der Solidarstreik der Germanwings-Kollegen?

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Die Crews der Lufthansa-Billigtochter Eurowings bleiben am Boden – die Flugbegleitergewerkschaft Ufo kündigt Streiks an. Quelle: dpa

Mörfelden-Walldorf Der Lufthansa-Billigtochter Eurowings drohen mitten in den Herbstferien in weiten Teilen Deutschlands Streiks. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo kündigt Streiks bei der Airline an.

Da die Eurowings-Spitze sich nicht auf eine Schlichtung einlassen wolle, bleibe der Gewerkschaft keine Wahl, als mit Arbeitskampfmaßnahmen „die Forderungen der Kabine“ durchzusetzen, teilte Ufo am Donnerstag mit.

Über die Details der Arbeitsniederlegungen bei Eurowings werde Ufo-Tarifvorstand Nicoley Baublies um 14 Uhr per Videonachricht informieren.

Der Konflikt zwischen Ufo und Eurowings schwelt bereits seit zwei Jahren. Im Kern geht es um die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Flugbegleiter. Da man sich nicht einigen konnte, brach Ufo die Verhandlungen Ende September ab und droht seitdem mit Streik.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr will die Billigplattform massiv ausbauen, um mit Billigfliegern wie Ryanair und Easyjet mithalten zu können. Deshalb verhandelt er unter anderem gerade mit der Golf-Airline Etihad – Großaktionär von Air Berlin – über das Anmieten von bis zu 40 Flugzeugen samt Crew von Air Berlin. Gleichzeitig soll die Lufthansa-Beteiligung Brussels in Eurowings integriert werden.

Spannend ist nun vor allem die Frage, wie umfangreich der Streik sein wird. Offen ist aktuell der Tarifvertrag der „alten“ Fluggesellschaft Eurowings. Das sind 23 der insgesamt rund 90 Jets der Airline. Tarifrechtlich dürfte UFO also nur die Crews dieser Flugzeuge zu Arbeitsniederlegungen aufrufen.

Baublies hatte allerdings vor einigen Tagen bereits angedeutet, dass unter Umständen auch die Crews der Germanwings zum Streik aufgerufen werden könnten. Das wäre dann ein sogenannter „Solidarstreik“, für den das Arbeitsrecht aber verhältnismäßig hohe Hürden vorsieht.

Germanwings fliegt aktuell im sogenannten „Wet Lease“ für Eurowings, Flugzeuge und Crews werden also von Eurowings angemietet. Mittel- bis langfristig soll Germanwings aber in Eurowings aufgehen. Insgesamt beschäftigt Eurowings rund 2.500 Stewards und Stewardessen.

Schon in der vergangenen Woche hatte die Gewerkschaft Ufo mit Streiks gedroht. Dann nahmen die Beteiligten aber doch wieder Gespräche auf. Schon nach einem Tag scheiterten sie. Nun scheint auch die Schlichtung keine Lösung mehr für die Verhandlungspartner zu sein.

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